Kapitel:
- Was genau ist Roblox?
- Welche Risiken gibt es bei Roblox?
- Kann ich Roblox für mein Kind sicherer machen?
- Fazit
Kinder lieben Spiele 🎲 - im realen Leben oder digital. Videospiele bilden bei über 60% der Kinder einen festen Teil der Freizeit, ab der Pubertät steigt die Nutzung noch weiter an. Am meisten spielen Kinder inzwischen außerdem am Handy, aber auch Konsolen wie die Nintendo Switch oder Playstation 4 und 5 sind ganz oben dabei. Der klassische Computer folgt erst danach.
Im deutschsprachigen Raum bei Kindern 🧒 beliebte Titel sind vor allem Minecraft, FIFA, Sims und Pokémon - aber auch Roblox gehört zu den Games mit der größten Nutzung. Besonders in den USA ist es riesig: 2017 überholte das Spiel sogar YouTube bei der Anzahl der Nutzer bis 13 Jahre! Es sind etwa 120 Millionen pro Monat.
Doch Roblox ist nicht nur ein Spiel und birgt auch einige potenzielle Risiken. In diesem Artikel erklären wir dir genauer, was es damit auf sich hat. ✔️
Was genau ist Roblox?
Roblox erschien erstmals im Jahr 2006 und ist eher eine Spiele-Plattform 🎮, als ein Spiel. Denn User können hier ihre eigenen Games gestalten und teilen oder aus dem riesigen Angebot nutzergenerierter Spiele wählen. Laut Angaben der Entwickler sind stehen über 50 Millionen dieser Minigames zur Auswahl. Auch eine Freundesliste und Chat-Funktion gibt es und diese Aspekte machen Roblox fast zum sozialen Netzwerk.
Mit dem Roblox Studio kann man im Baukastenprinzip 🧱 Spiele erstellen, die Gestaltungsmöglichkeiten sind fast unbegrenzt. Dank des recht einfachen Systems gelingt es nach etwas Einarbeitungszeit auch Kindern. Ein großer Teil des bei Roblox verfügbaren Contents wurde auch von Kindern und Jugendlichen erstellt. Roblox kann also den pädagogisch wertvollen Einstieg ins Gamedesign bieten, fortgeschrittener ist das ebenfalls mögliche Programmieren mit der Skriptsprache Lua.
Die Auswahl im Spielmodus ist riesig: Du kannst Abenteuer im wilden Westen erleben 🤠, mit Schwert, Pfeil und Bogen eine mittelalterliche Basis verteidigen ⚔️ oder aber wie in Pictionary einfache Bilder malen, die andere dann erraten müssen. Oder du suchst in einem Labyrinth den Ausgang, während Monster 👾 dich verfolgen.
Die verfügbaren Games orientieren sich meist an bewährten Spielmechaniken und folgen Trends. Zum Beispiel gibt es seit dem Erfolg der Netflix-Serie Squid Game 🦑 eine Welle an daran inspirierten Spielen.
Nach Anmeldung und Installation kannst du dann Im Hauptmenü aus den verschiedenen Kategorien ein Spiel auswählen. Real World Roleplay, Sammler-Simulator, Kampf & Schlacht oder Tycoon - dank der Einteilung findest du leichter das richtige Minispiel für dich.
Visuell sieht das Spiel mit seinem pixeligen Bauklötzchen-Stil 🟩 etwas wie Minecraft oder Lego aus, aber nicht ganz so hochwertig. Die Minispiele unterscheiden sich in ihrem Look oft sehr, je nachdem, wie viel Arbeit die Gestalter in sie stecken.
Die Anmeldung bei Roblox ist einfach: Dafür müssen sich Spieler mit ihrer E-Mail-Adresse und dem Geburtsdatum registrieren. Erst danach können sie loslegen. Der Spaß ist grundsätzlich kostenlos, Roblox ist free-to-play. Doch In-Game-Käufe sind mit der Währung Robux 💰 möglich, damit können auch Spieler ihre Inhalte monetarisieren. Meist geschieht das in der Form von Zusatzinhalten, die Vorteile bringen und schwierige Minispiele erleichtern.
Im Avatar-Editor kannst du außerdem deine Spielfigur 🧍 individuell anpassen - sie sieht eigentlich wie eine Lego-Figur aus. Kostüme, Kleidung, Accessoires und Körper - einige dieser Items sind kostenlos, andere erhältst du nur im Tausch gegen Robux, die reales Geld kosten. Für 4,99 Euro bekommt man 400 Robux, für 20,99 Euro 1700 Robux, usw.
Inzwischen ist Roblox in weiten Teilen auch für die deutsche Sprache optimiert, doch ein Großteil der Spiele wird auf Englisch generiert. Meistens ist es zum Mitspielen aber auch gar nicht nötig, Englisch zu verstehen.
Spielbar ist das Game auf Computern von Windows und Apple, an der XBOX One oder auf Android- und iOS-Handys 📱.
Welche Risiken gibt es bei Roblox?
⚠️ Obwohl Roblox sich an Kinder richtet, ist die Plattform nicht ohne Risiken.
Bei Minderjährigen müssen im Grunde genommen Erziehungsberechtigte der Kontoerstellung zustimmen - ob das wirklich geschieht wird von der Firma aber nicht überprüft.
Wie erwähnt ist auch die Menge an nutzergenerierten Spielen riesig - und nicht alle sind kindgerecht, wobei gerade die große Anzahl eine Überprüfung seitens der Firma schwierig macht. Es ist theoretisch möglich, dass Kinder auf problematische Inhalte stoßen, die verstörend, rassistisch oder gewalttätig sind 🚫. Stiftung Warentest stieß sogar auf ein Minispiel, in dem es darum ging, “böse Juden” zu töten - es gelingt der Firma Roblox also nicht immer, schnell auf unangemessene Inhalte zu reagieren.
Je nach Kategorie gehört also auch Gewalt 🔫 zur Mechanik der Minispiele - Spieler müssen Waffen oder ihren Körper im Kampf einsetzen, um zu gewinnen, zum Beispiel um die gegnerische Gruppe zu vernichten.
Auch die Voreinstellungen nach der Anmeldung sind nicht ideal, so können etwa Fremde über den Chat Kontakt mit dem spielenden Kind aufnehmen.
Die In-Game-Käufe sind ein weiteres Risiko, denn Spieler können echtes Geld 💰 gegen Robux eintauschen, die dann als Währung bei Roblox dienen. Dafür muss aber ein Bank- oder PayPal-Konto mit Roblox verbunden sein, was direkt nach der Anmeldung nicht der Fall ist.
Stiftung Warentest untersuchte Roblox im Jahr 2019 und stufte den Datenschutz als “inakzeptabel” ein, da sich über eine Tracking-ID Nutzer und Gerät durch den Anbieter wohl genau wiedererkennen lassen 😐. Warentest zufolge sammelt die App auch zu viele Daten und die Datenschutzerklärung ist unzureichend, weil sie nur auf Englisch vorliegt und für Kinder nicht verständlich ist.
Mögliche Risiken gibt es also - aber auch Tipps und Einstellungen, um Roblox für dein Kind sicherer zu machen. 👍
Kann ich Roblox für mein Kind sicherer machen?
Glücklicherweise bietet Roblox in den Kontoeinstellungen die Möglichkeit, das Spiel für Kinder sicherer zu gestalten. Zum Beispiel kann das Kind dann nur noch Inhalte auswählen, die von Roblox offiziell geprüft und freigegeben wurden ✔️. Doch die Anzahl verfügbarer Minigames verkleinert sich dadurch deutlich.
Auch die Möglichkeit, von Spielern über Chat und Privatnachrichten kontaktiert zu werden, kannst du in den Einstellungen einschränken ⛔. Die Abstufung läuft von “Jeder kann mir Nachrichten schreiben” über “nur Freund:innen” bis hin zu “niemand”.
Im Menüpunkt “Kindersicherung” kannst du außerdem einen Eltern-PIN 🔑 anlegen, damit dein Kind nicht selber die Einstellungen ändert. Mit einem Klick ist hier auch die “Kontoeinschränkung” möglich, die nur noch von Roblox überprüfte Inhalte zulässt.
Neben diesen Einstellungen sorgt Roblox auch durch Filtersysteme für Sicherheit: die Avatar-Kleidungsprüfung stellt sicher, dass Kleidung 👕 und Items der Spielfiguren für Kinder angemessen sind. Der Chat wird dagegen sowohl von einem Software-Filter nach Verstößen untersucht, als von Mitarbeitern, falls ein Verdacht vorliegt.
User selbst können auch das Meldesystem ❗ nutzen, das sowohl für Chatnachrichten, als auch für Spielinhalte verfügbar ist. Generell sollte das Kind aber auch verstehen, dass man keine privaten Daten wie Adresse, E-Mail und Handynummer an Fremde im Chat weitergeben darf.
Beim Thema Bezahlung mit Robux 💰 sollten Eltern ihrem Kind am besten klar machen, dass echtes Geld dafür nötig ist. Auch das Bank- oder PayPal-Konto sollte nicht verbunden sein, bzw. die Passwörter sollten weder gespeichert noch dem Kind bekannt sein.
Fazit
Roblox ist gerade wegen der unbegrenzten, kreativen Möglichkeiten super und weil es Kindern und Jugendlichen den Einstieg in Gamedesign und Programmieren bieten kann. Gerade diese Offenheit sorgt für Risiken, die Eltern mit den richtigen Einstellungen aber in den Griff bekommen. 😊
Wichtig ist, dass der Austausch über Spielinhalte zwischen Kind und Elternteil stattfindet und man sich mit den Einstellungen auch auseinandersetzt. 👍
