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ERZIEHUNG

Braucht mein Kind wirklich Spielzeug?

Zeug zum Spielen ist für Kinder sehr wichtig. „Es kann motivieren, Handgeschicklichkeit, Kreativität und Wahrnehmung fördern“, betont die Kinderpsychologin Mag. Helga Kernstock-Redl. „Ein Kind, das sich beispielsweise im Erkennen von Formen schwer tut, wird Spaß daran finden, wenn es bei richtiger Zuordnung einen Signalton hört.“

Spaß und die Vermittlung von Lebensfreude, sind eine ganz wichtige Funktionen von Spielen und Spielzeug. Beides kann aber auch Fähigkeiten trainieren und den Selbstwert fördern. Ein Motto von vielen: Ich kann ganz tolle Sachen mit den Bausteinen bauen. Im Puppenspiel wiederum könnten auch Probleme verarbeitet werden.

 

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Gewalt beißt sich im Gehirn fest

Schlecht sind auch Spiele, die zu leicht oder zu schwierig für die Kleinen sind. so kann man mit seinen Kindern so Schach spielen, indem man nur einen Teil der Figuren verwendet. So muss man sich selbst anstrengen und die Kinder haben eine reelle Chance.

Ein weiterer Tipp: Wenn ein Spielzeug sehr ungewohnt oder ein Spiel neu ist, dann muss man als Elternteil auch gleich ein wenig Zeit mitschenken, um es gemeinsam zu erforschen. Beim Kauf sollte man auch darauf achten, dass ein Spiel oder Spielzeug nicht allzu fertig, also die Anzahl der Möglichkeiten sehr beschränkt sei. Sonst wird den Kindern schnell langweilig.

 

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Ein Überangebot ist aber auch nicht gut.

Frustriert von all dem Chaos im Kinderzimmer, dem Überfluss und der besitzorientierten Haltung des Nachwuchses, stellt sich oft die Frage, wie viel Eltern dazu beigesteuert haben. Bei einem Geschenkpaket glänzen die Kinderaugen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Doch es verhält sich wie mit dem Kuchen­essen: ab und zu ein Stück ist wunderbar. Wer jedoch zu viel davon isst, dem wird schlecht. Damit wieder mehr Luft und Raum zum Spielen ins Kinderzimmer kommt, brauchts ein paar Strategien.

Ordnung schaffen ist das eine, künftig weniger kaufen und schenken lassen das andere. Wer sein Kind oft beschenkt, ­kompensiert unter Umständen ein Gefühl – ­etwa Traurigkeit, Langeweile oder auch Freude – dem besser auf andere Weise ­begegnet werden sollte.

Ins Spielzeugregal zu greifen ist leicht. Viel wichtiger ist es aber, dem Kind tagtäglich viel Zuwendung und Liebe zu ­geben. Belohnung in Form von ehrlichem Lob ist immer noch am wirksamsten. Trost in Form einer liebevollen Umarmung fördert das Urvertrauen. Gemeinsam spielen und entspannen, toben und entdecken – all das ist für Kinder letztlich wichtiger und genussvoller als Materielles. Zumal es sich meist um das x-te Auto, das x-te Legoset und das x-te Plüschtier handelt.

 

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Die «Filiale» im Keller

Was tun, wenn das Kinderzimmer übervoll ist? Alles in einen Karton packen und an andere Familien zu verschenken? Eine Idee: Eine hauseigene ­Ludothek. Vom lateinischen ludere (spielen). Gemeinsam das Spielzeug thematisch sortieren und in Boxen verstauen. Danach werden die beschrifteten Schachteln im Keller gestapelt. Wer von nun an mit etwas spielen will, darf eine Box nach oben nehmen. Dafür wandert eine andere in den Keller. So schafft man es, dass die einzelnen ­Spiele wieder reizvoll werden, dass sich kein Spielzeugberg mehr türmt und zu den Sachen mehr Sorge getragen wird.