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LEHRMETHODEN

Nachhilfelehrer 1x1: die besten Tipps, um Lesen und Schreiben zu verbessern

 

Kapitel:


  1. Konzentrationsübung vor dem Lesen
  2. Interaktive Texte von AMIRA
  3. Begleitetes Lautlesen
  4. Interessen des Schülers folgen
  5. Reise- und Urlaubsberichte schreiben
  6. YouTube-Video von Andrea Thionville
  7. Kinder- und Jugendmagazine online lesen

Lesen und Schreiben gehören zu den wichtigsten Bildungsgrundlagen, die in der Grundschule gelegt werden. Diese Fähigkeiten sind zentral für den Lernverlauf in späteren Schuljahren - nicht nur im Fach Deutsch ❗

Durchs Lesen erweitert ein Kind sein Vokabular, Grammatik-Kenntnisse und seine Fantasie. Es ist immer besser in der Lage, sich selber Wissen anzueignen, auch z.B. in den Naturwissenschaften. Darüber hinaus bildet Lesen neue Verknüpfungen im Gehirn. 🧠

Doch was, wenn es mit dem Lesen und Schreiben nicht so gut klappt, besonders in der Grundschule, wo doch die Grundlagen gelegt werden❓

Keine Sorge, wir helfen dir weiter: im Artikel teilen wir Tipps, wie das gelingen kann. Ich teile besonders Techniken mit dir, die ich selber als Nachhilfelehrer bei GoStudent anwende und die meinen Schülern weitergeholfen haben! 👍

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1. Konzentrationsübung vor dem Lesen

 

Wenn sich Kinder beim Lesen und Lernen nur schwer konzentrieren können und nicht mitmachen, dann lohnt sich zuerst eine Konzentrationsübung. Damit es Abwechslung gibt, nehme ich bei jeder Nachhilfestunde eine andere aus meiner Sammlung. 

Gut klappt es zum Beispiel mit dem Spiel 🎲 “Finde den Fehler”, bei der das Kind zwei Bilder vergleichen muss und die Unterschiede findet. Dafür muss man sich fokussieren. Die Rätsel finde ich z.B. auf der Seite von ZDF TiVi oder bei KIKA.

Ab und zu machen wir auch am Anfang der Stunde eine Fantasiereise 🦄, also eine von mir vorgelesene Imagination, bei der das Kind die Augen schließt und zuhört. Das ist wie meditieren und meinen kleinen Schülern hat es oft bei der Konzentration geholfen. Ich nehme meistens einen Text von dieser Webseite. Im Anschluss erzählt der Schüler, was er gesehen und erlebt hat.

Oder ich teile meinen Bildschirm mit der Ansicht einer analogen Uhr ⏰. Der Schüler muss dann für 1-2 Minuten mit den Augen den Sekundenzeiger verfolgen und versuchen, an nichts anderes zu denken. Ich mache auch mit und starte so frisch in die neue Stunde.

Tipp: mein Kollege Jakob hat einen ausführlichen Artikel über das Thema Konzentrationsübungen geschrieben.



2. Interaktive Texte von AMIRA

 

Mit der E-Learning Webseite von AMIRA Pisakids konnte ich sogar meinen schwierigsten Schüler fürs Lesen begeistern und zu Mitarbeit bewegen ✨. Das liegt wohl am interaktiven Konzept und daran, dass die Bücher gut illustriert sind und die Texte immer so lang bzw. so kurz, dass er sich nicht überfordert gefühlt hat.

Immer, wenn ich längere, zusammenhängende Texte 📜 auf dem Bildschirm teilte, lief es nicht so gut bei meinem Schüler. Die Arbeitsblätter sahen auch einfach zu langweilig aus. Bei AMIRA steht auf jeder Buchseite nur ein wenig Text, besonders bei Stufe 1. Durch diese “Häppchen” fühlen sich Schüler also nicht überfordert.

Nachdem das Buch fertig gelesen ist, gibt es dazu noch ein nett gestaltetes Quiz ✔️, das wir als nächstes lösen. Im Anschluss darf der Schüler dann zur Belohnung das Suchbild lösen (ist auch dabei!) oder das Schiebepuzzle. 

Ein paar andere Spiele, die das Lesen fördern, gibt es auch auf der Webseite. Zum Beispiel das Postkarten-Spiel 💌, bei dem der Schüler die Angaben auf den Karten liest und an die richtige Person abgeben muss.

Darüber hinaus können sich Nachhilfelehrer und Eltern auch noch Arbeitsblätter zu den verschiedenen Büchern herunterladen.

Tipps: AMIRA bietet Texte in drei Schwierigkeitsstufen. Für die Bücher stehen auch verschiedene Sprachoptionen zur Auswahl, z.B. Türkisch, Russisch und Farsi. Und sie können auch als Audiobuch 🎧 vorgelesen werden.

 

3. Begleitetes Lautlesen

 

Flüssiges Lesen ist die Voraussetzung, um Sätze und Textabschnitte vollständig zu erfassen. Stockt ein Schüler, weil er lange zum Erkennen der Wörter braucht, dann klappt es auch nur schwer mit dem Gesamtverständnis eines Satzes 😑. Folgende Lesestrategie  verbessert den Lesefluss. Sie hat auch bei meinem Zweitklässler mit Leseschwierigkeiten super geklappt. Gerade von längeren Wörtern und Sätzen war er schnell eingeschüchtert und verlor die Motivation. 

Bei dieser Technik lesen zwei Personen 🧍‍♂️🧍‍♀️ den Text gleichzeitig vor, ein schwächerer Leser wird dabei mit einem stärkeren Partner kombiniert. Parallel lesen sie also den Text vor und geben dabei jeweils auf das Tempo des anderen acht. Mein Schüler hat dadurch nicht das Gefühl, ganz alleine vorankommen zu müssen und konnte besonders das Erkennen der Buchstaben bei langen Wörtern verbessern. Es hat ihm den Frust genommen, den er vorher bei zusammengesetzten Wörtern schnell bekam. Es geht darum, irgendwann das automatisierte Lesen zu erreichen.

 

4. Interessen des Schülers folgen

 

Wenn ich auf ihre Interessen eingehe oder mich auf ihr Leben beziehe, ist die Motivation und Mitarbeit meiner Schüler um einiges besser. 🌟

Mein jüngster Schüler aus Klasse 2 muss z.B. Schreiben üben und interessiert sich für das Thema Pokémon. Gut funktioniert hat es daher, dass wir uns Sätze über Pokémons ausdenken. Auch gut geklappt hat es, Sätze mit seinen Stärken aufzuschreiben, also “Ich kann gut…”, “Beim … bin ich sehr erfolgreich” usw. Auch, worin er besser werden möchte, hat er in sein Heft notiert - es hat ihr bestärkt und motiviert 👍

Bei Schülern, die schon etwas längere Texte lesen können (meist ab Klasse 4), hat sich folgende Methode bewährt: Ich stelle ihnen das Kinderlexikon Klexikon vor (das ist so wie Wikipedia für Kinder) und lasse sie anschließend ein Thema nachschlagen, das sie begeistert. Bei meinem Schüler L. sind es zum Beispiel Autos, Flugzeuge und Drohnen.

Dann schicke ich den Link zu einem geteilten Google Doc 📝, in dem der Schüler zu jedem Absatz einen Satz schreiben muss. Der Satz muss den Inhalt zusammenfassen oder eine Information enthalten, die er spannend fand. Ich gebe laufend Feedback, stehe für Fragen bereit und im Anschluss korrigieren wir über den Text. Bisher hat es L. immer viel Freude gemacht, besonders, dass er über seine liebsten Themen Neues lernen konnte.

Auch bei Thema Personenbeschreibung ✍️ hat der Ansatz geholfen: Mein Schüler A. war von der Beschreibung der Porträts von Mozart oder Beethoven gelangweilt und wenig motiviert. In seiner Freizeit spielt A. leidenschaftlich gerne League of Legends und hat Glück, dass ich mich mit dem Thema auskenne. In dem Game gibt es verschiedene Fantasy-Helden, die jeweils ganz unterschiedlich aussehen. Also habe ich ihm das Bild einer Heldin 🧙‍♀️ herausgesucht, das er systematisch beschreiben musste - es hat ihm gefühlt 10x mehr Spaß gemacht. 

 

5. Reise- und Urlaubsberichte schreiben

 

Bei meinem Siebtklässler A. steht allgemein die Verbesserung des Ausdrucks auf dem Plan, außerdem das Thema Bericht. Da seine Eltern aus zwei verschiedenen Ländern kommen, verreist er oft mit seiner Familie - aus diesem Grund eignen sich Reiseberichte ✈️ super zum Schreiben üben. Besonders für Schüler mit Migrationshintergrund oder ähnlich kann diese Aufgabe spannend sein.

Vor dem ersten Reisebericht 🌍 solle man zuerst ein Beispiel durchgehen, um dem Schüler Orientierung zu bieten. Bei der Schreibaufgabe arbeiten wir dann im geteilten Google Doc und A. füllt im ersten Schritt eine Checkliste mit den wichtigsten Angaben zur Reise aus: Was? Wann? Wo? etc. und was waren 3 Highlights? 

Nach der Checkliste beginnt A. alleine zu schreiben und ich bin als Lernbegleiter für Fragen da und gebe, wenn nötig, Feedback zu seinem Fortschritt. Den fertigen Text korrigieren wir gemeinsam und im Anschluss lesen wir manchmal noch einen Artikel über das besuchte Land. A. hat es bisher immer Spaß gemacht, zu seinen Reisen zu schreiben und wissenswertes über das Land zu erfahren. 😀

 

6. YouTube-Videos von Andrea Thionville

 

Die digitale Lernumgebung von GoStudent eignet sich super fürs multimediale Lernen. Auch YouTube-Videos 📺 nutze ich manchmal im Fach Deutsch, um Abwechslung zu bieten. Besonders Grundschülern wird schnell langweilig und sie freuen sich über bunte Illustrationen. Die Videos von Andrea Thionville sind im netten Zeichentrick-Stil gehalten und in jedem Clip stellt sie zu einem Themenbereich Vokabeln und Sätze vor. 

Ich gehe so vor, dass ich den Ton abschalte, das Video teile und den Schüler die Sätze vorlesen lasse. Mit der rechten und linken Pfeiltaste ➡️ kann ich im Video springen, sodass es wie ein Bilderbuch funktioniert.

 

7. Kinder- und Jugendmagazine online lesen

 

Ich bin Mitglied in der Stadtbibliothek 📚 meiner Stadt Berlin und nutze das digitale Angebot auch für meinen Unterricht. Ich kann nur empfehlen, mal nachzuschauen, was für möglichkeiten deine Bibliotheken bieten. 

Über den Online-Service Onleihe habe ich zum Beispiel Zugriff auf das GEOlino Magazin, die Kinderausgabe der bekannten Zeitschrift GEO. Im Browser kann ich darin blättern und bei GoStudent über meinen Bildschirm teilen. Mit meinen Schülern schauen wir und das Inhaltsverzeichnis an und suchen einen Artikel aus, den der Schüler dann vorliest 😊. Dabei lernen sie nicht nur neue Vokabeln, sondern auch wissenswertes über Natur, Mensch und Technik. Für erwachsene Schüler kannst du natürlich auch andere passende Magazine auswählen. 

In diesem Artikel habe ich Tipps und Methoden vorgestellt, die ich selber als Nachhilfelehrer bei GoStudent nutze - ich hoffe, dass sie auch dir oder deinem Kind weiterhelfen. Viel Erfolg! 🚀

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