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Krieg in Europa? Nicht nur wir Erwachsene sind betroffen über den Krieg in der Ukraine, sondern auch Kinder machen sich Sorgen und haben Fragen dazu. Schließlich ist das Thema in den Medien allgegenwärtig und geht auch an den Jüngsten nicht spurlos vorüber. Nur wie sollen Eltern sich verhalten und ihren Kindern erklären, was aktuell vor sich geht?
Wir geben dir Tipps, wie du die Fragen deines Sohnes oder deiner Tochter kindgerecht beantwortest und einen offenen Dialog führen kannst! ☮️ ⬇️
Mit Kindern über den Krieg sprechen: 5 Tipps
1. Hör zu und sei ehrlich!
Mit Kindern über den Krieg zu sprechen, ist wirklich keine leichte Aufgabe. Vor allem wenn Eltern selbst fassungslos sind, dass es so weit kommen konnte. 😔
Bei sehr kleinen Kindern sollte das Thema nicht unbedingt aktiv angesprochen werden ‒ das würde sie nur ängstigen und überfordern. Ältere Kinder jedoch bekommen in der Schule schon so einiges mit, haben vielleicht Nachrichten gesehen oder ein Gespräch mitangehört. Sobald dein Kind mit Fragen zu dir kommt, solltest du mit ihm einen ehrlichen Dialog führen! 💬
Nimm seine Fragen, Ängste und Sorgen ernst! Phrasen wie “Dafür bist du noch zu klein!” oder “Das verstehst du nicht!” sind kontraproduktiv. Denn wenn dein Kind aktiv Fragen stellt, ist es auch nicht mehr zu klein für das Thema! Gib deinem Kind Zeit und Raum für seine Fragen! Höre ihm zu! Oft reicht das schon. Dein Kind ist dann nicht mehr so allein mit seinen Gedanken und fühlt sich gleich sicherer! ❤️
Wir raten dir, auf die Fragen deines Kindes möglichst exakt zu antworten. Rede nicht um den heißen Brei herum und gib keine ausschweifenden Antworten! Komme mit einfachen Worten auf den Punkt! 🗣️
Wenn möglich, solltest du auch Pauschalisierungen im Sinne von “das sind die Bösen und das sind die Guten” vermeiden. Damit umgehst du zukünftige Vorurteile und abwertende Zuschreibungen. 🙏
2. Sprich über Gefühle!
Noch bevor Kinder in den Medien mitbekommen, was auf weltpolitischer Ebene vor sich geht, nehmen sie Gefühle wahr. Sie kennen ihre Eltern sehr gut und spüren, dass Mama oder Papa gerade weniger gut gelaunt als gewöhnlich oder sogar traurig sind. Stehe zu deinen Gefühlen! Es ist einem Kind durchaus zuzutrauen, dass die Mama einmal sagt: “Heute fühle ich mich nicht so gut!” Vielleicht kannst du auch möglichst sachlich erklären, warum es dir heute nicht so gut geht. 💬
Übertrage deine Ängste und Sorgen jedoch nicht auf dein Kind! Tausche dich lieber mit Freunden aus, wenn du sehr verzweifelt bist. Mit emotionalen Gefühlsausbrüchen der Eltern können Kinder nur schwer umgehen. Dadurch gibst du deinem Kind die angstvollen Gefühle bloß weiter. 😱
Gerade weil Kinder Stimmungen intuitiv wahrnehmen, solltest du mit deinem Kind auch über seine eigenen Gefühle sprechen. Sei achtsam und schenke ihm Aufmerksamkeit! Dann bemerkst du auch, ob dein Kind etwas beschäftigt oder ob es vielleicht sogar Sorgen hat. Frage ruhig: “Wie fühlst du dich heute?” Gib deinem Kind immer das Gefühl, dass es mit all seinen Sorgen zu dir kommen kann! ❤️
3. Gib Sicherheit & Halt!
In turbulenten Zeiten ist es umso wichtiger, Kindern Halt zu geben! Auch wenn du dich selbst hilflos fühlst und dich die derzeitige Situation belastet ‒ gib deinem Kind ein Gefühl von Geborgenheit! Nimm es in den Arm und vermittle ihm, dass es in Sicherheit ist! 👪
Vor allem Familien mit Kindern sollten sich hin und wieder Zeit für Aktivitäten nehmen, die die Stimmung aufhellen! Macht einen schönen Ausflug, geht raus in die Natur und schaut euch die Frühlingsblumen an! Das erfreut nicht nur das Kinderherz, sondern tut auch Erwachsenen gut! 🌷
Auch den Nachrichtenkonsum zu begrenzen, ist eine gute Idee. Nehmt euch vor, mindestens einen Tag in der Woche den Fernseher nicht anzumachen. So nehmt ihr Abstand von den alltäglichen Ängsten und Sorgen und kommt auf andere Gedanken! ⛔ 📺
4. Mache Hoffnung!
In jeder belastenden Situation gibt es einen großen Gamechanger: Hoffnung! Selbst wenn es uns in schwierigen Zeiten so scheint, als gäbe es gar nichts Erfreuliches mehr auf dieser Welt ‒ lasse dich von deinen Sorgen nicht völlig vereinnahmen! Auch wenn das jetzt vielleicht hart klingt: Es bringt nichts, wenn du dauerhaft ängstlich und sorgenvoll bist! Ganz im Gegenteil: Damit schadest du sogar deiner Gesundheit! 😟
Wir finden: Jeder Einzelne von uns kann die Welt zum Positiven verändern! Bloß funktioniert das nicht, wenn du traurig und niedergeschlagen bist! Wahrscheinlich kennst du das aus eigener Erfahrung: Nach einem langen, unerfreulichen Arbeitstag bist du auf dem Heimweg und auf einmal lächelt dich auf der Straße ein Fremder an. Einfach so! Und schon fühlst du dich ein Stück besser! Sei auch du dieser Mensch! Ein Lächeln reicht, ein paar freundliche Worte oder eine Umarmung! 😊
Dasselbe gilt für zu Hause: Auch wenn positives Denken momentan schwerfällt ‒ versuche, optimistisch zu bleiben und globale Herausforderungen nicht ungefiltert in die Familie hineinzutragen. Forscher haben sogar herausgefunden, dass Optimismus die Lebenserwartung deutlich erhöht. Stress ‒ der durch Ängste und Sorgen hervorgerufen wird ‒ schlägt sich nämlich auf die psychische sowie körperliche Gesundheit nieder. 🩺
Versuche, deinem Kind Hoffnung zu geben! Zeige ihm, dass viele Menschen den Kriegsflüchtlingen helfen. Zündet eine Kerze an! Oft hilft es, sich aktiv einzubringen und etwas Gutes zu tun. Damit lenkt ihr euren Fokus weg von der kriegerischen Auseinandersetzung an sich, sondern richtet euren Blick auf Hoffnung und Frieden! 🕊️
5. Achte auf altersgerechte Informationen!
Bei aller Ehrlichkeit sollten Kinder auf gar keinen Fall mit grausamen Bildern und ungefilterten Detailinformationen zum Kriegsgeschehen konfrontiert werden. Das würde Ängste, Überforderung und das Gefühl der Ohnmacht nur verstärken. Vor allem kleinere und sehr sensible Kinder sollten sich nicht die Tagesschau ansehen! 🚫
Besonders bei Themen wie Krieg, Terror und Flucht ist ein altersgerechter Zugang das Um und Auf. Kindgerechte Informationen statt reale Berichte lautet die Devise! 👍
Auf der Kindernachrichten-Seite seitenstark zum Beispiel findest du viele kindgerechte Informationen zum Krieg in der Ukraine, Frieden und zum richtigen Umgang mit Nachrichten. Auch die Sendung mit der Maus vom WDR hat eine Infoseite für Kinder zu dem Thema veröffentlicht. 📲
Auch mit Büchern zum Krieg können Kinder altersgerecht informiert werden. Lies dir gleich unsere Buchtipps durch: ⬇️
5 Buchtipps zum Thema Krieg
1. Warum?
🧒 Altersempfehlung: ab 5 Jahren
📖 Unbedingt lesen, weil … das Buch die Entwicklung eines Konflikts von Anfang an zeigt und Raum zur Reflektion gibt, wie man Gewalt und Eskalation verhindern kann!
In dem textlosen Bilderbuch “Warum” von Nikolai Popov streiten sich eine Maus und ein Frosch um eine Blume. Immer mehr Mäuse und Frösche eilen herbei und greifen sich gegenseitig an. So entwickelt sich aus einem kleinen Streit ein erbitterter Kampf. Am Ende bleiben die Fragen: Warum? Wäre es nicht sinnvoller, unsere Kraft für Konstruktives zu nutzen? 🤔
✨ Ein Bilderbuch, das zum Nachdenken anregt!
2. Frieden
🧒 Altersempfehlung: ab 4 Jahren
📖 Unbedingt lesen, weil … das Buch zeigt, wie jeder Einzelne zum Frieden auf unserer Welt beitragen kann!
Mit poetischen Kurztexten und fantasievollen Bildern zeigt das Bilderbuch, dass Friede schon mit kleinen, alltäglichen Dingen beginnt: einem Hallo, einem Lächeln, einer Umarmung. Friede beginnt zwar im Kleinen, aber kann Großes bewirken. ☮️
✨ Ein wunderbares Buch, das Hoffnung gibt!
3. Wie ist es, wenn es Krieg gibt?
🧒 Altersempfehlung: ab 5 Jahren
📖 Unbedingt lesen, weil … das Buch in einfachen Worten erklärt, was Krieg ist und das Unfassbare ein Stück fassbarer macht.
Das Kindersachbuch “Wie ist es, wenn es Krieg gibt?” erklärt Kindern den Unterschied zwischen Streit und Krieg, welche Auswirkungen globale Konflikte haben können, aber auch, wie viele Menschen sich für den Frieden einsetzen. 💡
✨ Ein lehrreiches Buch, das Kinder altersgerecht und sachlich über ein schwieriges Thema informiert!
4. Der Anfang
🧒 Altersempfehlung: ab 3 Jahren
📖 Unbedingt lesen, weil … das Buch verständlich macht, wie wertvoll Familie und Gemeinschaft sind und mit wie wenig man glücklich sein kann.
Mit knappen Worten und meisterhaften Illustrationen erzählt dieses Buch einfühlsam die Geschichte einer Familie, die im Krieg alles verliert. Es zeigt, dass Glück und Zufriedenheit in den scheinbar kleinen Dingen zu finden sind und dass das Leben an sich schon das größte Geschenk ist! 🙏
✨ Ein beeindruckendes Buch über Krieg und Hoffnung, das uns bewusst macht, dass es so vieles gibt, wofür wir dankbar sein können!
5. Das kleine WIR
🧒 Altersempfehlung: ab 3 Jahren
📖 Unbedingt lesen, weil … das Buch zeigt, dass wir gemeinsam stark sind und dass es viel schöner ist, zusammenzuhalten.
Emma und Ben sind dicke Freunde und haben zusammen das kleine WIR. Doch eines Tages streiten sie sich und das WIR-Gefühl wird immer kleiner, bis es schließlich verschwindet. Ob die beiden Kinder es wohl wiederfinden werden? 😯
✨ Ein tiefgründiges Buch zum Thema Freundschaft und Gemeinschaftsgefühl.
Mit diesen Buchempfehlungen kannst du deinem Kind Krieg, Frieden, Freundschaft und Zusammenhalt altersgerecht verständlich machen und ihm Zuversicht vermitteln! Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen! 📚 ❤️