Kapitel
1. Was ist Dysgraphie?
2. Ist Dysgraphie bei Kindern anders als Dysgraphie bei Erwachsenen?
3. Symptome: Wie kann man Dysgraphie erkennen?
4. Ursachen: Woher kommt Dysgraphie?
5. Dysgraphie Behandlung: Ist eine Heilung möglich?
6. Dysgraphie Übungen: Diese Maßnahmen helfen
„Audo” statt „Auto” oder „Stieft” statt „Stift”? Eine kaum leserliche Handschrift und Schwierigkeiten beim Abschreiben von der Tafel? Vielleicht leider dein Kind (oder du) unter Dysgraphie ‒ einer Lernschwäche, die das Schreiben betrifft. Hier erfährst du mehr über die Symptome und Ursachen von Dysgraphie. Und natürlich auch, wie die Schreibschwäche behandelt werden kann, damit dein Kind (oder du) wieder Freude am Schreiben hat! ✍️ 😍
1. Was ist Dysgraphie?
Dysgraphie ist eine Schreibschwäche. Oft tritt sie zusammen mit einer Leseschwäche (= Dyslexie) auf. Beide zusammen bezeichnet man als Lese-Rechtschreibschwäche (= Legasthenie). 💡
Menschen mit Dysgraphie tun sich beim Schreiben und mit der Rechtschreibung schwer. Abschreiben oder Gedanken schriftlich festzuhalten, bereitet ihnen Schwierigkeiten. Oft haben sie auch eine unleserliche Schrift. 😮
⚠️ Wichtig: Das hat nichts damit zu tun, dass sie weniger intelligent sind. Sie sind kognitiv absolut dazu in der Lage, korrekt zu schreiben ‒ mit der Grammatik haben sie meistens gar keine Probleme. Alle anderen Fähigkeiten sind ganz normal entwickelt und Kinder mit Dysgraphie können in Mathe, Musik, Sport oder Biologie Superschüler sein. Nur die Buchstaben und Wörter wollen einfach nicht richtig aufs Papier! 😞
Ich verrate dir gleich, wie du erkennst, ob dein Kind Dysgraphie hat, und was du dagegen tun kannst! Aber zunächst beantworte ich noch eine Frage, die oft gestellt wird.
2. Ist Dysgraphie bei Kindern anders als Dysgraphie bei Erwachsenen?
Dysgraphie kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten. Allerdings gibt es Unterschiede. Erwachsene leiden meistens eher unter einer erworbenen Dysgraphie, Kinder unter einer entwicklungsbedingten Dysgraphie. So unterscheiden sich die beiden Typen:
Erworbene Dysgraphie
Eine erworbene Dysgraphie tritt nach dem vollendeten Erwerb der Sprachfähigkeit auf. Sie wird meistens durch einen Schlaganfall, einen Unfall, Alzheimer oder durch eine andere Erkrankung des Gehirns ausgelöst. 🧠
Bei der erworbenen Dysgraphie wird zwischen Oberfächendysgraphie und Tiefendysgraphie unterschieden:
➡️ Bei der Oberflächendysgraphie gibt es vor allem Schwierigkeiten mit Wörtern, die anders geschrieben als ausgesprochen werden.
➡️ Die Tiefendysgraphie kommt am häufigsten vor. Die Betroffenen haben kein Problem damit, Hauptwörter oder Verben zu schreiben. Aber mit neuen Wörtern und Fremdwörtern haben sie Probleme. Außerdem werden Buchstaben vertauscht, weggelassen oder hinzugefügt.
Entwicklungsbedingte Dysgraphie
Bei der entwicklungsbedingten Dysgraphie haben die Betroffenen vom Beginn des Schreiberwerbs an Schwierigkeiten in verschiedenen Bereichen. Wie sich diese zeigen, erfährst du im jetzt im nächsten Abschnitt!
3. Symptome: Wie kann man Dysgraphie erkennen?
Damit eine Dysgraphie behandelt werden kann, muss sie zuerst erkannt werden. So findest du heraus, ob dein Kind unter der Schreibschwäche leidet:
✏️ Probleme beim Schreiben: Buchstaben werden ausgelassen oder vertauscht, das Abschreiben von der Tafel bereitet Schwierigkeiten
✏️ Ein unharmonisches Schriftbild: Buchstaben sind unterschiedlich groß, Wörter nicht voneinander getrennt und sie laufen nicht gerade auf der Linie der Zeile, sondern rutschen nach oben und unten
✏️ Schwierigkeiten mit Lauten und mit der Wahrnehmung: Laute werden nicht erkannt und können nicht korrekt zu Papier gebracht werden, Gehörtes wird nicht im Gedächtnis behalten, Reime können nicht wiedergegeben werden
Du glaubst, dass dein Kind unter Dysgraphie leidet? Nimm Kontakt mit dem Lehrer deines Kindes auf und informiere ihn darüber. In Abstimmung mit der Schule kann dein Kind dann eine Therapie bei einem Logopäden machen! 👍
4. Ursachen: Woher kommt Dysgraphie?
Ganz sicher sind sich Wissenschaftler noch nicht, welche Ursachen Dysgraphie hat. Man nimmt allerdings an, dass sie genetische Ursachen haben kann. Aber auch Umweltfaktoren ‒ wie die Lernumgebung oder der Lehrer ‒ könnten Einfluss darauf haben. Es wird angenommen, dass Dysgraphie mit der auditiven Wahrnehmung zusammenhängt. Das heißt, der Grund für die Schreibschwäche könnte darin liegen, dass es ein generelles Problem bei der Verarbeitung von Gehörtem gibt. 👂
5. Dysgraphie Therapie: Ist eine Heilung möglich?
Dysgraphie kann mit einer Therapie sehr gut behandelt werden. Dadurch werden die Symptome gelindert und kompensiert! 👍
Während einer Therapie wird zum Beispiel gezielt die Strichführung von Einzelbuchstaben geübt. In weiterer Folge wird eine flüssige Schreibweise trainiert. Jede Therapie wird aber individuell auf das Kind und seine Bedürfnisse abgestimmt. Dabei versucht der Therapeut, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch die Ursachen für die Schreibschwäche herauszufinden. 🧒 💪
Oft tauchen die ersten Anzeichen einer Lese- oder Schreibschwäche schon im Vorschulalter auf: Unaufmerksamkeit, Unruhe, mangelndes Selbstvertrauen und Unsicherheit. Für Eltern gilt also: Festige die Persönlichkeit deines Kindes! Stärke seine Talente und Fähigkeiten! Damit machst du schon ganz viel wett! 😍
6. Dysgraphie Übungen: Diese Maßnahmen helfen
Kindern mit Dysgraphie hilft es, ganz langsam zu lesen und zu schreiben. Lasst euch unbedingt genug Zeit und geht Wort für Wort genau durch! ⌛
Auch Lückentexte, in die die fehlenden Buchstaben eingesetzt werden müssen, sind eine gute Übung. 📝
Besonders wichtig ist, immer das Gehör miteinzubeziehen. Wenn ihr also einen Aufsatz schreibt, bitte dein Kind, jedes Wort während des Schreibens laut auszusprechen. So wird das Hörverstehen verbessert! 🗣️
Auch unsere Nachhilfelehrer bei GoStudent unterstützen Kinder mit Dysgraphie. Informiere den Nachhilfelehrer vorab über die Schreibschwäche. Dann wird der Nachhilfeunterricht darauf abgestimmt und spezielle Übungen für Dysgraphie angeboten! Teste gleich eine kostenlose Probestunde! 👍 🤓