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WEITERE TIPPS

Aufsatz schreiben leicht gemacht!

Vor allem im Deutschunterricht kommt man um das Schreiben von Aufsätzen nicht herum. Im Unterricht lernen die Schüler, selbstständig Texte zu verfassen und zu strukturieren. Sie üben Rechtschreibung und Grammatik und können ihre Kreativität fördern. Die vielen verschiedenen Arten von Aufsätzen sorgen jedoch manchmal für Verwirrung. Mal gilt es eine Erörterung zu schreiben, dann wieder eine Inhaltsangabe oder eine Beschreibung, eine Erlebniserzählung oder eine Bildergeschichte. Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Unterrichtspraxis weiß ich, dass es deswegen schnell zu einer Themenverfehlung kommen kann. Damit das nicht geschieht, gebe ich dir Schreibtipps und stelle dir die wichtigsten Aufsatzarten vor. So gelingt der nächste Aufsatz ganz bestimmt! 👍 

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Was ist ein Aufsatz?

Ein Aufsatz ist ein schriftlicher Text zu einem vorgegebenen Thema, der je nach Aufsatzart eine bestimmte Form hat. Aufsätze kommen vor allem im Sprachunterricht zum Einsatz – mit ihnen lassen sich die Satzstruktur, Rechtschreibung und Grammatik sowie das Sprachgefühl trainieren. Es geht dabei nicht nur um das Verfassen eines Textes und dessen sprachliche Korrektheit, sondern auch um eine nachvollziehbare inhaltliche Gliederung.

6 Tipps für einen gelungenen Aufsatz! 🔥

Ein Aufsatz wird meist nach verschiedenen Faktoren benotet, aus denen sich eine Gesamtnote ergibt. In meinen Unterrichtseinheiten benote ich jeweils Rechtschreibung und Grammatik, Form, Inhalt sowie Stil. Im Folgenden verrate ich euch meine Best-Practice Tipps, wie du die Anforderungen dieser vier Teilbereiche bestmöglich meisterst. 

1. Beachte die Aufgabenstellung 🧐

Lies dir die Aufgabenstellung genau durch, sodass du dir sicher bist, welche Aufsatzart verfasst werden soll. So vermeidest du eine Themenverfehlung. Mache dich dann mit der Art des Textes (siehe unten) vertraut und überlege dir, was die Hauptaussage des Aufsatzes ist.

Müssen die Schüler das Thema des Textes selbst auswählen, etwa bei einer Erlebniserzählung, sollte ein Thema gewählt werden, welches dein Kind interessiert und über das es vielleicht schon etwas weiß. Es ist immer leichter, über ein Thema zu schreiben, mit dem man sich gut auskennt und an dem man Interesse hat.

2. Ideen sammeln und Notizen machen

Wild drauflos zu schreiben, führt meist zu einem recht unstrukturierten, schlimmstenfalls sogar unverständlichen Text. Als Vorbereitung auf das Schreiben sollten also zunächst Ideen gesammelt und Notizen gemacht werden.

Frag dein Kind, was ihm, ohne viel nachzudenken, zu dem Thema einfällt. Hier ist Fantasie und Kreativität gefragt! Die fantasievollen Ideen sollen anschließend strukturiert werden. Besonders übersichtlich ist es, diese Gedanken in einer Mindmap anzuordnen. Damit schafft ihr einen Überblick, auf den ihr euch beim anschließenden Verfassen des Textes beziehen könnt.

3. Der Aufbau von Aufsätzen 📝

Die meisten Aufsatzarten weisen dieselbe Grundstruktur auf: Am Anfang des Textes steht eine Einleitung, darauf folgt der Hauptteil und zuletzt der Schluss. Als Hilfestellung kann die „Aufsatzmaus“ dienen: Wie die Schnauze einer Maus soll die Einleitung kurz und knackig sein, der Hauptteil lang wie der Körper und der Schluss wieder kurz wie der Hintern und der Mauseschwanz. 🐁

⇨ Die Einleitung besteht nur aus wenigen Sätzen und soll den Leser an das Thema des Textes heranführen und einen Überblick schaffen. Bei einer Personenbeschreibung etwa wird die Person mit ein bis drei Sätzen vorgestellt, um auf diese Informationen später im Hauptteil genauer einzugehen.

Bei einer Erlebniserzählung bietet es sich an, in der Einleitung den Ort, Zeitpunkt und die an dem Erlebnis teilnehmenden Personen einzuführen. Es geht darum, dass der Leser sich orientieren kann. Am besten beantwortet man in der Einleitung die Fragen Wann?, Wo?, Was? und Wer? Damit stellt man dem Leser alle grundlegenden Informationen zur Verfügung, die er braucht, um den Text verstehen zu können.

⇨ Der Hauptteil ist der Kern des Aufsatzes und deshalb auch der längste und ausführlichste der drei Teile. Hier geht man genauer auf die Informationen aus der Einleitung ein. Je nach Art des Aufsatzes werden hier Vorgänge geschildert, Argumente vorgebracht und begründet. Lebewesen, Dinge oder Geschehnisse werden beschrieben und analysiert. Im Hauptteil sollten die Fragen Wie?Warum? und Was genau? beantwortet werden.

⇨ Ebenso wie die Einleitung setzt sich auch der Schluss nur aus wenigen Sätzen zusammen. An dieser Stelle wird die Aussage bzw. der Inhalt des Aufsatzes kurz zusammengefasst. Du kannst Erkenntnisse präsentieren und auch deine eigene Meinung zum Ausdruck bringen (Achtung! In Einleitung und Hauptteil hat die eigene Meinung nichts zu suchen!)

4. Nachvollziehbarkeit 🤔

Wenn man einen Text verfasst, sollte man immer darauf achten, ob er auch für andere verständlich ist. Was uns selbst logisch erscheint, ist für einen Außenstehenden manchmal schwer nachvollziehbar. Beachte, dass der Inhalt nicht zu ausschweifend und ein roter Faden zu erkennen ist. Das betrifft vor allem freie Texte. Verliere dich nicht in Details!

5. Abwechslungsreich schreiben 🤩

Ein Aufsatz soll leicht zu lesen sein. Vermeide daher Wortwiederholungen und verwende abwechslungsreiche Satzanfänge. Es schadet dem Stil eines Textes, wenn immer wieder dieselben Wörter auftauchen. Im Onlinewörterbuch des Duden kann man Synonyme zu den immer wiederkehrenden Begriffen suchen. Schreibe statt „gehen“ also auch mal „spazieren“, „trödeln“, „laufen“ oder „schlendern“.

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten! Achte darauf, dass die Sätze nicht immer gleich beginnen und nicht zu lang sind. Beides erschwert das Lesen und macht den Text womöglich langatmig und unnötig kompliziert. Je mehr unterschiedliche Wörter und Phrasen du verwendest, desto interessanter wird dein Aufsatz!

6. Überarbeiten und korrigieren 👌

Nimm dir final unbedingt Zeit dafür, den Aufsatz noch einmal in aller Ruhe durchzulesen - bestenfalls mehrmals. Achte auf Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler und feile an den Formulierungen. Lies den Text auch einmal durch, ohne Rechtschreibung und Grammatik Aufmerksamkeit zu schenken. Konzentiere dich ganz auf den Inhalt. Ist der Text logisch aufgebaut? Sind die Argumente verständlich erklärt?

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Die wichtigsten Aufsatzarten und ihre Merkmale!

Ich habe schon viele Schüler unterrichtet, die sich im Dschungel der verschiedenen Arten von Aufsätzen verirrt. Aufsätze haben unterschiedliche Anforderungen und Merkmale. Damit du den Überblick bewahrst, stelle ich dir die häufigsten Aufsatzarten vor.😊 

  • Die Erörterung

In einer Erörterung präsentiert man den eigenen Standpunkt zu einem bestimmten Thema. Typische Erörterungsthemen sind zum Beispiel „Leben auf dem Land oder in der Stadt?“, „Facebook & Co – welche Vor- und Nachteile haben Social Media-Plattformen?“ oder „Handy im Unterricht – ja oder nein?“

In der Einleitung einer Erörterung stellen Schüler kurz das Thema vor. Im Hauptteil liefern Schüler, so neutral wie möglich, mehrere Pro- und Contra-Argumente. Im Schlussteil gibt man die eigene Meinung ab. Besonders wichtig ist dabei, dass die eigene Ansicht gut begründet wird.

  • Die Beschreibung

Es gibt Personen-, Tier- und auch Gegenstandsbeschreibungen. Diese Art des Aufsatzes stellt hohe Anforderungen an die visuelle Wahrnehmung von Kindern. Idealerweise soll etwa bei einer Personenbeschreibung eine Person beschrieben werden, die während des Schreibens anwesend ist. So können Beobachtungen gemacht und direkt niedergeschrieben werden.

In der Einleitung werden die Eckdaten der Person kurz vorgestellt: ihr Name, Alter, Beruf und in welcher Beziehung man zu der Person steht (Familienmitglied, Freund …).

Im Hauptteil werden sowohl die äußeren Merkmale als auch Charaktereigenschaften, Vorlieben etc. vorgestellt. Am Schluss kann man noch die eigene Einschätzung der Person zu Papier bringen. Verwende bei der Beschreibung vor allem viele abwechslungsreiche Adjektive. Bedenke beim Verfassen der Personenbeschreibung, wie du diesem Menschen jemandem, der ihn noch nie gesehen hat, vorstellen würdest.

  • Die Inhaltsangabe

In einer Inhaltsangabe geht es darum, den Inhalt eines Textes kurz und aussagekräftig zusammenzufassen. Es gilt also, das Wesentliche herauszufiltern und sich nicht mit Details aufzuhalten. Dafür muss man den Text, dessen Inhalt man wiedergeben soll, gründlich lesen. Währenddessen kann man mit einem Textmarker schon wichtige Personen und Handlungsschritte bunt anstreichen. Bei dieser Aufsatzart musst du darauf achten, sachlich zu bleiben – deine eigene Meinung ist nicht relevant. Die Inhaltsangabe wird im Präsens verfasst und sollte immer kürzer sein als der Text, auf den sie sich bezieht.

  • Die Erlebniserzählung

Bei diesem Aufsatz steht ein Erlebnis im Mittelpunkt, über das spannend und unterhaltsam berichtet werden soll. Das kann einerseits eine Begebenheit sein, die dein Kind selbst erlebt hat – zum Beispiel ein ereignisreicher Urlaubstag am Meer. Andererseits kann in der Schule auch ein Thema vorgegeben werden, wie etwa „Da habe ich aber Glück gehabt!“, und dazu kann man sich eine kreative Geschichte ausdenken.

Lasst eurer Fantasie freien Lauf!

In beiden Fällen muss der Text im Präteritum (Vergangenheitsform) verfasst werden. Im Hauptteil gibt es einen Höhepunkt. Fange die Geschichte deshalb mit einer ruhigeren Erzählweise an, um auf den spannenden Höhepunkt hinzuarbeiten. Nach dem Höhepunkt wird im Schlussteil erzählt, wie die Geschichte ausgeht, also wie das Rätsel oder das Problem gelöst wird.

  • Die Bildergeschichte

Schau dir bei dieser Aufsatzart die Bilder zunächst ganz genau an und entscheide, worum es in der Geschichte im Großen und Ganzen geht. Beachte danach die Details – vielleicht versteckt sich ein Vogel im Baum oder eine Person hat einen Schnurrbart oder trägt eine Brille.

Nutze diese Details für deine Geschichte! Meistens sind bei einer Bildergeschichte nur bestimmte Szenen abgebildet. Überlege, was zwischen diesen Szenen passiert, was also nicht abgebildet ist. Baue dann wie bei der Erlebniserzählung einen Spannungsbogen auf, der im Hauptteil seinen Höhepunkt erreicht.

Aufsatzschreiben spielerisch üben!

Vom Aufsatzschreiben kann dein Kind in vielerlei Hinsicht profitieren: dadurch entwickelt es nämlich ein sicheres Sprachgefühl, vergrößert seinen Wortschatz, wendet Grammatikregel praktisch an und übt die korrekte Rechtschreibung. Das hat nicht nur Vorteile für den Deutschunterricht, sondern wirkt sich auch auf alle anderen Schulfächer aus.


Es gibt viele Möglichkeiten, das Aufsatzschreiben zu Hause zu trainieren, ohne dass du dafür allzu viel Zeit und Energie aufbringen musst. Bitte dein Kind etwa, dir ein anderes Familienmitglied möglichst detailreich zu beschreiben – und du musst erraten, wer gemeint ist. Oder es soll eine fiktive Person erfinden und dir vorstellen. Du kannst außerdem ein paar Reizwörter vorgeben, zum Beispiel „Geist“, „Schloss“, „Geräusch“ und „unheimlich“, aus denen eine Fantasiegeschichte „gebastelt“ werden soll – jedes Reizwort muss mindestens einmal vorkommen. 
 
Alternativ könnt ihr euch abends gemeinsam einen Film an, dessen Inhalt ihr anschließend kurz zusammenfasst. Denn Inhaltsangaben müssen sich nicht zwangsläufig auf einen Text beziehen. Natürlich kannst du deinem Kind aber auch ein Märchen vorlesen, das es danach mit wenigen knappen Sätzen nacherzählen soll. Auch die mündliche Übung reicht schon aus, um Kindern ein Verständnis für den Aufbau und den Spannungsbogen einer Erzählung zu vermitteln. Selbstverständlich können diese „mündlichen Aufsätze“ anschließend auch zu Papier gebracht werden. Also, auf geht’s, lass deiner Kreativität freien Lauf und überlege dir eine lustige Aufgabe! 🤗
 
Über Elisabeth
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Elisabeth ist GoStudent Lernexpertin rund um Lesen, Schreiben, Sprache und spielerisches Lernen. Sie bringt langjährige Erfahrung in Buchgestaltung, dem Lehren von Germanistik und Lektorat mit. Ihre Tipps umfassen unter anderem Sprachenlernen, das Verfassen von Texten und die Verbesserung der Lesekompetenz bei Schülern. Ihr ist es ein großes Anliegen, dass das Lernen Spaß macht. Deshalb hält sie viele Tipps zum spielerischen Lernen für euch bereit! 💪