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Was ist Ableismus einfach erklärt: Definition & Infos

  • Von Mara

 

Ableismus beschreibt eine spezielle Art der Diskriminierung, in der Menschen mit einer Art von Behinderung benachteiligt werden. Wir erklären dir hier, was es mit dem Ableismus genau auf sich hat. 

Außerdem haben wir jede Menge Tipps für dich, worauf du beim Umgang mit behinderten Menschen achten & wie du gegen Ableismus vorgehen kannst. 🤔

Kapitel:

  1. Definition: Was ist Ableismus? (Einfach erklärt)

  2. Woher kommt der Begriff Ableismus?

  3. Beispiele: Woran kannst du Ableismus erkennen?

  4. Wie kannst du mit Ableismus umgehen?


Definition: Was ist Ableismus? (Einfach erklärt)

 

Ableismus ist ein Überbegriff. Er bezeichnet ein weit verbreitetes Problem, mit dem viele beeinträchtigte Personen zu kämpfen haben: Menschen haben Vorurteile und behandeln jemanden schlecht(er), sobald sie eine körperliche oder geistige Behinderung bemerken. Betroffene werden auf ihre Behinderung reduziert.

Das kann in 2 Richtungen gehen:

♿ Häufig erfahren Betroffene Abwertung wegen ihrer Beeinträchtigung. Sie werden als minderwertig wahrgenommen, weil sie eine Behinderung haben. 

💬 Gar nicht selten versteckt sich Ableismus aber auch hinter scheinbaren Komplimenten: Bewunderung für alltägliche Dinge, die jemand „trotz seiner Behinderung“ macht, zählt genauso dazu. 

Menschen mit Beeinträchtigungen fühlen sich verletzt von ableistischem Verhalten. 😔 Sie möchten als individuelle Person wahrgenommen und nicht aufgrund von Vorurteilen anders behandelt werden. Außerdem erfahren sie durch Ableismus tatsächlich Benachteiligung - in der Schule und im Beruf, bei ärztlichen Untersuchungen, bei Behörden und auch dann, wenn sie einfach ihre Freizeit genießen wollen. 

Vielen Betroffenen allerdings fällt gar nicht auf, dass sie ebenfalls ableistisch sind. Sie denken selbst von sich, dass sie nicht so fähig sind oder nehmen sich sogar als minderwertig wahr.

Das nennt man dann „internalisierter Ableismus”. Der Grund: Durch unsere Erziehung, die Medien und unser Umfeld tragen wir alle ganz viele Vorurteile in uns – auch unbewusst. Wir müssen sie also erst einmal hinterfragen und dann aktiv versuchen, unsere Einstellung zu verändern und uns in Zukunft besser zu verhalten. 🙌

Übrigens 💡: Im Juli ist Disability Pride Month, wo Menschen mit Behinderung auf ihre Situation und Bedürfnisse aufmerksam machen. 

 

Woher kommt der Begriff Ableismus?

 

Der Begriff Ableismus kommt vom englischen Wort “ableism”. Er setzt sich aus 2 Teilen zusammen:

☝️ “able”: Dieser Teil stammt von “to be able”, was übersetzt “fähig sein” bedeutet. 

✌️ “ismus”: Diese Endung, im englischen “ism”, verrät uns, dass es um eine Einstellung bzw. um eine Geisteshaltung geht. 

💡 Gut zu wissen: Diese Endung “-ism“ bzw. „-ismus“ findest du bei Fachbegriffen immer wieder. So auch bei Rassismus, Feminismus oder Antisemitismus. Sie bedeutet, dass es sich hierbei um eine bestimmte Grundhaltung handelt. Bei Rassismus ist diese Grundhaltung beispielsweise, dass Personen weniger wert sind, weil sie anders aussehen oder eine andere Nationalität haben.

Wie wir dir oben erklärt haben, bezieht sich Ableismus auf den Umgang mit Menschen, die eine Behinderung haben. „To be able“ steht hier im Fokus, also die Frage nach den Fähigkeiten beeinträchtigter Personen. 

 

So sprichst du den Begriff Ableismus aus

Die Aussprache von Ableismus ist ein wenig tückisch. Denn auch im Deutschen wird „Able“ wie das englische Wort ausgesprochen, also „ay·bl“. Danach folgt eine kleine Sprechpause und dann „-ismus“ in der deutschen Version. 

🔊 Ay·bl·is·mus

 

Beispiele: Woran kannst du Ableismus erkennen?

 

Menschen mit Beeinträchtigungen treffen oft auf Ablehnung. In vielen Fällen findet jemand es zu aufwändig, auf sie Rücksicht zu nehmen - selbst, wenn man nur eine Kleinigkeit ändern müsste. 

Beispiele für Ablehnung: 

  • Der Busfahrer ist genervt, weil er die Rampe für eine Rollstuhlfahrerin ausziehen muss.
  • Die Kursleiterin möchte Max nicht mitmachen lassen, weil er den Lernstoff auf den verteilten Arbeitsblättern nicht lesen kann. Es ist ihr zu aufwändig, die Unterlagen per PDF zu schicken, sodass der blinde Schüler sie auf seinem Braillecomputer öffnen kann. 

 

Häufig denken Menschen außerdem, dass Personen mit Beeinträchtigungen weniger leisten können. Sie trauen ihnen nicht so viel zu, sowohl körperlich als auch geistig. Dass die Behinderung bei den meisten Tätigkeiten gar keine Rolle spielt, ist ihnen nicht bewusst. 

Beispiele für ableistisches Verhalten: 

  • Lehrer denken am Anfang des Schuljahres immer wieder, dass Cem sich schwertut mit dem Lernstoff, weil er ein Hörgerät hat.
  • Die Kollegen trauen dem Autisten Ben nicht zu, dass er Kisten aus dem Keller nach oben tragen kann. 

 

Diese Annahme, dass behinderte Personen dumm oder schwach seien, zeigt sich auch in vermeintlichen Komplimenten immer wieder. Sie werden für etwas bewundert, das für sie selbstverständlich und Alltag ist. 

Beispiele für diese Art von Ableismus:

  • Leute sind immer wieder positiv überrascht von Yasmin, weil sie „trotz ihrer Gehbehinderung“ arbeitet. 
  • Anna ist taub. Ihre Schwiegermutter lobt sie bei jedem Treffen, dass sie „trotzdem“ so erfolgreich im Job ist.

 

Wie kannst du mit Ableismus umgehen?

 

Bei Ungerechtigkeiten wie Ableismus ist es wichtig, dass du selbst reflektierst: Wie verhältst du dich in entsprechenden Situationen? Bist du ab und zu unsicher? Oder ist dir auch schon einmal eine verletzende Bemerkung rausgerutscht? 

Damit du aufgeklärt mit dem Thema Beeinträchtigung umgehen kannst, haben wir hier einige Tipps für dich: 

  • Warte lieber ab, bis jemand um Hilfe bittet. ✋ Betroffene Personen wissen recht gut, wann sie Unterstützung brauchen, und sagen dann Bescheid. 
  • Geh ohne Vorbehalte auf andere zu. 👐 Es ist ganz egal, wie jemand aussieht, ob er sein Lieblingsbuch mit Brailleschrift liest oder in Gebärdensprache kommuniziert: Jeder Mensch hat Respekt und ein Kennenlernen auf Augenhöhe verdient. Sei freundlich und offen. 
  • Halte dich mit Mitleid lieber zurück. 🤫 Personen mit Beeinträchtigungen gestalten ihren Alltag vielleicht ein wenig anders, aber das ist ja nichts Schlechtes. Sie müssen und wollen nicht ständig bemitleidet werden. Fang stattdessen lieber ein nettes Gespräch an!
  • Betroffene erzählen dir von ihren Erfahrungen? Hör auf jeden Fall gut zu! 👂 Zeig Verständnis und sei empathisch. Außerdem: Versuche, daraus zu lernen. Was ist dir selbst vielleicht noch nicht aufgefallen? Worauf solltest du in Zukunft mehr achten?

 

Jede Veränderung fängt bei uns selbst an. Allerdings kannst du darüber hinaus ebenso in deiner Umgebung ein paar Schritte in die richtige Richtung gehen. Hierfür sind folgende Punkte sehr wichtig:

  • Dir fällt auf, dass sich jemand ableistisch verhält? Sprich die Menschen freundlich darauf an, was sie anders machen können. Häufig fällt ihnen selbst gar nicht auf, welche Vorurteile dahinterstecken. Mach ihnen bewusst, dass Ableismus verletzend ist. 
  • Jemand ist zu faul, einen kleinen Umweg zu gehen oder die Unterlagen einfach digital zu verschicken, statt auszudrucken? Setz dich ein! Mach dich dafür stark, damit alle um dich herum bei den Aktivitäten mitmachen können, auf die sie Lust haben. 
  • Erzähl bei dieser Gelegenheit doch ruhig auch, was du über Ableismus weißt. Erkläre, was es damit auf sich hat und in welchen Situationen wir alle noch besser und inklusiver handeln können. Aufklärung ist superwichtig! 


Du hast schon einen wichtigen Schritt gemacht. Denn wir alle müssen uns erst einmal bewusst machen, in wie vielen Situationen Ableismus zum Vorschein kommt. Wenn du mehr zum Thema erfahren möchtest, lese dir auch gerne unseren Artikel zu Diversität durch. So kannst du dir bewusst machen, was ein Zusammenleben auf Augenhöhe ausmacht. 🤗

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