Kapitel:
- Ab wann lernen Kinder lesen?
- Wie lernen Kinder lesen: 5 Tipps
- Lesen lernen mit Büchern: 3 tolle Buchtipps
- Wie kann ich mein Kind noch beim Lesenlernen unterstützen?
- Häufige Fragen zum Thema Lesenlernen
- Wenn’s beim Lesenlernen noch hakt: So findest du Hilfe
Das Lesen ist nicht nur eine wichtige Grundlage für unser Alltagsleben, sondern auch das Tor zu vielen phantastischen Büchern. 🐉 Viele Eltern sind jedoch unsicher, in welchem Alter und mit welcher Vorgehensweise sie ihr Kind dabei unterstützen können.
Wir haben für dich die Antworten zu den wichtigsten Fragen rund ums Thema Lesenlernen. 💡 Außerdem findest du hier ein paar spaßige Leseübungen und Buchtipps, die für Anfänger besonders geeignet sind.
Ab wann lernen Kinder lesen?
Die meisten Kinder beginnen mit 5 oder 6 Jahren mit ersten Leseversuchen. Daher ist das Lesenlernen auch ein wichtiger Bestandteil der 1. Klasse in der Grundschule. 👩🏫 In diesem Alter sind sie nämlich bereit, die Verbindung zwischen geschriebenen Buchstaben und dem Klang sowie der Bedeutung herzustellen.
Einige Basics verstehen sie allerdings schon weit früher: Oft erkennen Kinder mit etwa 3 Jahren schon ihren Namen oder können beliebte Marken (von Lebensmitteln, Spielzeug etc.) anhand der Schrift identifizieren. Sie haben sich das Bild dazu in ihrem Kopf abgespeichert. 💾 Auch die Leserichtung von links nach rechts und von oben nach unten wird ihnen langsam bewusst.
Ein paar Tipps für die ersten Schritte haben wir dir im folgenden Kapitel zusammengefasst. ⬇️
Wie lernen Kinder lesen: 5 Tipps
1. Wähle das richtige Tempo
Grundsätzlich gilt: Dränge Kinder im Vorschulalter lieber nicht zum Lesen und Schreiben. Allerdings interessieren sie sich häufig natürlich schon für die Buchstaben. Meistens möchten sie dann bereits ihren eigenen Namen schreiben können. ✍🏻 Das ist gut, denn hier entsteht erstes Interesse an Buchstaben, deren Klang beim Sprechen und deren Bedeutung. Es ist aber völlig ausreichend, wenn es erst in der 1. Klasse mit dem Lesenlernen losgeht.
Ist dein Kind dahingehend schon ungeduldig, könnt ihr üben, ein paar Buchstaben zu erkennen. 🔤 Am besten ist hierfür eine sogenannte Anlauttabelle. Darauf erkennt dein Kind dann das Alphabet mit Abbildungen: A wie Apfel, B wie Birne und so weiter. 🍏 So bekommen Kinder eine erste Vorstellung, welche Verbindung zwischen den geschriebenen Formen der Buchstaben und dem gesprochenen Laut besteht.
Egal, ob erste Annäherungen im Kindergarten oder bereits konkrete Übungen im Schulalter: Fangt zu Hause besser langsam an. Die kognitiven Fähigkeiten werden sehr beansprucht, daher beginnt mit einigen wenigen Minuten Lesen üben und steigert euch langsam. 📈
2. Wecke die Lese-Neugierde
Zeig deinem Kind, an welchen Stellen im Alltag Lesen richtig Freude macht. Weise auf Gegenstände hin, auf denen Buchstaben zu finden sind, und führe so spielerisch an das Thema heran. Das Honigglas morgens am Frühstückstisch, Wegweiser an der Bushaltestelle, Beschreibungen in Bilderbüchern: Schon bald wird dein Kind merken, wie viel es zu lesen gibt. 📰
Das fördert die Neugierde und gibt Motivation, das Lesen lernen zu wollen. Kinder möchten es dann nämlich den Erwachsenen gleichtun und so die Welt als Ganzes wahrnehmen. 🌎
3. Wähle eine ruhige Umgebung
Wie bereits zuvor erwähnt, ist das Lesenlernen ein sehr langwieriger Vorgang, der so einige Synapsen im Hirn ganz schön herausfordert. Übt also lieber einige intensive Minuten im ruhigen Kinderzimmer oder Wohnraum. 🔇 Das wird einen größeren Lerneffekt haben, als dein Kind in Alltagssituationen nebenbei zu bitten, ein Schild oder eine Schlagzeile am Kiosk vorzulesen. Habe ruhig Geduld: Mit ein wenig Übung wird das Lesenlernen gut von der Hand gehen. ✌️
4. Mach es vor
Das ist wohl der wichtigste Tipp zum Thema Lesen: Vorlesen ist das A und O. ☝️ Kinder schauen sich so nämlich sehr viel von Erwachsenen und von anderen Kindern ab. Vorlesen fördert außerdem die Konzentration: Die Kinder lernen, sich auf die Geschichte zu konzentrieren, still dazusitzen und einer Erzählung zu folgen, die keine Bilder beinhaltet.
So wird auch die Vorstellungskraft gefördert. Das Kopfkino ist nämlich besonders wichtig, damit Kinder ein gutes Textverständnis aufbauen. Sie lernen, sich Szenen vorzustellen, indem sie nur die Wörter dazu vorgegeben bekommen. 🎞️ Das wird beim Lesen dann besonders wichtig: Je besser die Vorstellungskraft beim gesprochenen und später gelesenen Wort ist, desto mehr Spaß finden Kinder daran.
Klar: Je klarer und verständlicher, aber auch je detailreicher und fantastischer die Worte sich im Kopf zu einer Geschichte formen, desto aufregender. 🤩 Das ist wichtig, um die Lernmotivation zu stärken, wenn es dann ans Lesenlernen geht.
5. Wähle die richtigen Hilfsmittel
Zuletzt empfehlen wir, Lernmittel zu nutzen, die das Lesenlernen erleichtern. Dazu gehört natürlich eine gute Auswahl an Büchern. 📚 Hier kannst du dir gute Tipps von der Lehrkraft in der Schule holen. Gerade Lesefibeln sollten auf die Bedürfnisse und den Lernstand deines Kindes gut abgestimmt sein. Wir haben dir hierzu auch noch einige grundlegende Tipps im nächsten Kapitel zusammengefasst. ⬇️
Eine weitere gute Idee ist ein sogenannter Lesepfeil: Hier verdeckt man den Rest des Textes, nur etwa eine halbe Zeile bleibt im Sichtfeld. Das fördert die Konzentration auf den aktuellen Satz. Außerdem beugt es dem Gefühl von Überforderung vor, wenn dein Kind auf zu viele neue Wortkombinationen auf einmal blickt. Lieber also mit kleinen „Portionen“ anfangen. Beim Lesenlernen gilt: Schritt für Schritt in die richtige Richtung. Du kannst einen Lesepfeil einfach selbst basteln oder auch fertig kaufen. 🏹
Lesenlernen mit Büchern: 3 tolle Buchtipps
Bei Büchern sind zwei verschiedene Konzepte vorherrschend. Manche Fibeln für Leseanfänger arbeiten mit der Silbenmethode (mehr dazu liest du im letzten Kapitel), andere erst einmal Buchstaben für Buchstabe. So oder so fällt es Kindern aber leichter – auch später in der 2. Klasse –, wenn die Wörter in 2 Farbtönen geschrieben sind.
Tipp: Es gibt inzwischen Programme, die digitale Texte für die Silbenmethode optimieren. So kannst du für dein Kind jede Menge Leseübungen einfach selbst erstellen. Sieh dich unbedingt mal danach um! 🚀
Ein weiterer wichtiger Faktor ist bei Lesefibeln immer die Schriftgröße. Hier gilt: Viel hilft viel. 🔝 Je größer die Buchstaben, desto besser prägt sich das Bild im Kopf deines Kindes ein.
Tipp 1: Erst ich ein Stück, dann du – cbj Verlag
Hier handelt es sich um eine Reihe, in der Geschichten besonders toll aufgearbeitet wurden. Es gibt eine große Auswahl von Erzählungen zu verschiedensten Themen, Sachbücher und Klassiker. Egal, ob Drachen, Prinzessinnen, Ponys oder bewährte Bände wie „Das Dschungelbuch“: Hier lesen Kinder und Eltern gemeinsam. 👪 Es gibt kurze Abschnitte für die Leseanfänger sowie längere für erfahrenere Leser. So übt ihr gemeinsam und habt jede Menge Spaß dabei!
Tipp 2: ABC der Tiere – Mildenberger Verlag
Hier findest du spezielle Silbenfibeln, die besonders auf diese Methode abgestimmt sind. Es gibt auch daran angelehnte Materialien zum Schreibenlernen, Poster mit Anlauttabellen, Arbeitsblätter zum Üben und vieles mehr. 🦙
Tipp 3: Luna-Fibel – Klett Verlag
Sie gilt als eine Art Klassiker der Fibeln und wird häufig von Lehrkräften empfohlen. Sie ist eine schön gestaltete „Einladung zur Lesestunde“. Inzwischen gibt es sie sehr günstig gebraucht zu kaufen – probiert die Luna also gerne einmal aus!
Wie kann ich mein Kind noch beim Lesenlernen unterstützen?
Es kann sein, dass dein Kind am Anfang Schwierigkeiten hat oder schnell frustriert ist. Das Lesenlernen ist immerhin eine wirklich schwierige Aufgabe, besonders in diesem Alter. Sprich deinem Kind also Mut zu, dass es nichts ausmacht, wenn schwerere Texte noch ein wenig warten. ⌛ Je besser es die Grundlagen am Anfang trainiert, desto leichter wird es sich auch später mit schwereren Aufgaben tun.
Bleibe hier auch im Austausch mit der Lehrkraft. 👩🏫 Gerade für zusätzliche Unterstützung zu Hause ist es sehr gut, wenn du genau weißt, wie der Lernstand ist und bei welchen Bereichen noch Schwierigkeiten aufkommen. Hapert es noch bei den Umlauten? Führen Wortzusammensetzungen zu großer Verwirrung? Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die dein Kind beim Lesenlernen total verunsichern. Du kannst nach individuellen Tipps fragen, wie ihr daheim genau das zusammen üben könnt.
Ein paar Leseübungen zum Ausprobieren haben wir dir außerdem auch am Ende des Beitrags aufgelistet. ⬇️
Häufige Fragen
Lesenlernen in der 1. Klasse oder schon früher?
Die 1. Klasse der Grundschule ist aufgrund des Entwicklungsstandes ein super Zeitpunkt, um mit dem Lesenlernen anzufangen. Recht viel früher werden sich die meisten Kinder noch sehr schwer damit tun. Daher raten Experten eher davon ab, schon vor der Schule lesen zu lernen.
Ihr könnt allerdings im Kindergartenalter bereits eine gute Basis schaffen. 😊 Indem bestimmte Fähigkeiten gefördert werden, fällt das Lesenlernen später gleich viel leichter. Dazu gehören Konzentration, das Fokussieren auf eine Sache, die Vorstellungskraft und auch Neugierde für Buchstaben und Wörter. Im Grunde genommen fängt dein Kind also bereits sehr jung mit ersten Grundlagen für das Lesen an. 👼
Viele Kinder beginnen auch schon früh, Buchstaben selbst abzumalen. Hier solltest du darauf achten, dass sich keine Fehler einschleichen, damit sich nichts falsch gemerkt wird. Grundsätzlich raten Lehrer aber auch hier zu Zurückhaltung: Dein Kind wird Lesen und Schreiben im richtigen Tempo und mit fundierten Methoden lernen, sobald es in die Schule kommt. 🧑🎓
Silben lesen lernen: Sollte man so mit dem Lesenlernen beginnen?
Bei der Silbenmethode werden Worte in ihre Silben aufgeteilt und entsprechend farbig markiert. Ein Großteil der Silben im Deutschen wiederholen sich nämlich immer wieder. Kennt das Kind sie einmal, erkennt es das Bild dazu schnell wieder, wenn sie in einem anderen Wort auftauchen. ↩️
Oft wird jedoch kritisiert, dass hier die Sprachbetonung nicht genug Beachtung findet. Denn klar, die Silben mögen zwar in anderen Wörtern gleich geschrieben werden, aber werden eventuell anders betont. 🗣️ Auf diese Lücke sollte man also besonders achten, wenn mit der Silbenmethode gearbeitet wird.
Leseübungen zum Lesenlernen
Wie kannst du dein Kind unterstützen, während es in der Schule erste Leseversuche macht? Zunächst einmal achte auf die Hausaufgaben. 📘 Nehmt euch Zeit dafür, wiederholt sie vielleicht einige Male. Sieh dir an, welche Art von Übungen hier aufgegeben werden, und überlege dir in Anlehnung dazu Zusatzaufgaben.
Auch wir möchten dir ein paar Tipps geben, welche Übungen hilfreich sind beim Lesenlernen. Ihr könnt sie bei Bedarf oder nach Lust und Laune zusätzlich zu den Hausaufgaben ausprobieren.
Starte ein Lese-Tandem!
Gibt es ein Geschwisterkind oder Freunde, die schon ein wenig weiter sind beim Lesen? Super! 🙌 Die beiden können ganz leicht gemeinsam üben. Der erfahrenere Leser zählt ein und dann wird gemeinsam ein leichter Text laut vorgelesen. 📖 Bei Fehlern gibt es eine kurze Pause, damit Gelegenheit für Hilfestellung und Tipps gegeben ist.
Weiter geht’s, indem der letzte Satz noch einmal komplett gelesen wird, um das neu gelernte gleich gut umzusetzen. Das stärkere Kind sollte sich dem Lesetempo natürlich etwas anpassen. 🐌 Aber diese Übung hat den tollen Effekt, schwächere Leser „mitzuziehen“. Der kleine Wettkampf und das Miteinander treibt die Kinder nämlich im positiven Sinne an – ähnlich wie beim Sprinten. 🏃
Natürlich können auch Eltern, Großeltern und Co. Tandempartner sein. Achte hier aber auf das richtige Tempo und einen besonders spielerischen Umgang. So bleibt dein Kind motiviert und hat Lust, dazuzulernen. 💪
Werdet zu Geschichten-Experten!
Immer neue Erzählungen sind spannend, aber beim Lesenlernen eher kontraproduktiv. Anfänger lernen mehr, wenn sie sich einen kurzen Text oder eine Buchseite aussuchen und diesen Abschnitt erst einmal ausgiebig studieren. 💯 Lest die kurze Geschichte gemeinsam und wiederholt sie mehrmals.
„Das geht ja schon fast auswendig“, wird es irgendwann heißen, und genau diese Strategie ist super: Das Gehirn merkt sich nämlich Bilder 🖼️, also wie die einzelnen Wörter aussehen und was sie dann jeweils bedeuten. Je öfter diese Verbindung geübt und wiederholt wird, desto besser prägt sie sich ein. Das ist besonders wichtig bei schwierigeren Wörtern, damit auch diese bald schon flüssig gelesen werden. Auch häufige Wortverbindungen sowie Besonderheiten einzelner Wörter merkt sich dein Kind so ganz einfach.
Kurze Texte auszuwählen, diese aber besonders intensiv zu üben, unterstützt also enorm beim Lesenlernen: Sowohl in Sachen Textverständnis als auch später beim Schreiben und Setzen von Satzzeichen.✍🏻
Auf zum Blitzlesen!
Es gibt eine ganze Menge Wörter, die immer und immer wieder in Texten auftauchen. Diese Häufigkeitswörter könnt ihr beim Blitzlesen einzeln üben. ⚡ Dadurch prägt sich deren Bild besonders gut im Gehirn ein. So werden diese immer wiederkehrenden Wörter nicht zu Stolpersteinen, sondern zu Grundpfeilern, die sowieso schon super sitzen. 👌 Das motiviert, weil sich dein Kind nicht von vielen neuen Kombinationen in einem Satz überfordert fühlt. Zu den Häufigkeitswörtern gehören u.a.:
- Hilfsverben: haben, sein, werden
- Modalverben: dürfen, sollen, können, müssen, mögen, wollen
- Artikel: der, die, das, diese, ein, des, …
- Numerale: eins, zwei, drei, viele, ...
- Pronomen: er, sie, es, ihre, sein, ...
- Konjunktionen: und, oder, weil, deshalb, wenn, …
- kleine Wörter, die ebenfalls oft vorkommen: nein, ja, sehr, oft, …
Wenn’s beim Lesenlernen noch hakt: So findest du Hilfe
Wenn du merkst, dass dein Kind noch etwas Hilfe braucht beim Lesenlernen, keine Bange. Probiert doch einmal eine kostenlose Nachhilfestunde bei GoStudent. Unsere Nachhilfelehrer kennen sich auch mit den neuesten Lehrmethoden super aus. So helfen sie deinem Kind mit einigen innovativen Tricks sicher noch einmal auf die Sprünge, wenn es beim Lesenlernen einmal ein wenig haken sollte.