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ERZIEHUNG

Warum ist Teilen wichtig? Wie Kinder Teilen lernen

 

Kapitel:


  1. Warum Teilen wichtig ist
  2. Wann bringe ich meinem Kind das Teilen bei?
  3. Wie bringe ich meinem Kind das Teilen bei?

„Alles meins,“ ist die ganz normale Grundeinstellung im Kleinkindalter. Teilen ist eine soziale Fähigkeit, die im natürlichen Entwicklungsprozess erlernt wird. Hier erfährst du, warum Teilen wichtig ist und wie du deinem Kind Großzügigkeit zum richtigen Zeitpunkt vermitteln kannst. 🤗

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Warum Teilen wichtig ist

 

Das Lieblingsspielzeug oder mein Essen mit anderen Kindern teilen? Für viele Kids ist das keine beliebte Vorstellung, vor allem bis zum fünften Lebensjahr. 

Das ist ganz normal und nichts, wofür sich Eltern schämen sollten. Teilen ist eine soziale Fähigkeit, die mit der Zeit erlernt wird. 💡

Die wenigsten Kinder tun sich vor dem vierten Lebensjahr mit dem selbstlosen Teilen leicht. Wenn dein Kind nicht gern etwas an andere abgibt, bedeutet das nicht, dass es zum selbstsüchtigen Egoisten heranwachsen wird. 😁

Was sich im kindlichen Verhalten äußert, ist lediglich der angeborene Instinkt des Menschen, die eigene Existenz zu sichern.

Das besitzergreifende, verteidigende Verhalten deines Kindes ist für dich eine Gelegenheit, um ihm zu vermitteln, warum Teilen wichtig ist. Du kannst zum Beispiel die folgenden Gründe in deine Erklärung einbauen:

  • Teilen macht Spaß. Es fühlt sich gut an, anderen etwas Gutes zu tun. 💞
  • Ein guter Freund ist jemand, der gern mit dir teilt. 
  • Wenn du etwas teilst, werden andere auch lieber mit dir teilen. 

 

Wann bringe ich meinem Kind das Teilen bei?

 

Für Kinder zwischen anderthalb und vier Jahren ist es ganz normal, dass sie das verteidigen, was sie als ihren Besitz betrachten. Wenn ihnen dieser Gegenstand abgenommen wird, können sie mit Aggression reagieren. Das ist normal und kein Grund zur Sorge. 🤪

Die beste Zeit, um deinem Kind das Teilen beizubringen, ist vom zweiten Lebensjahr bis zum Kindergartenalter und darüber hinaus. 

Die Fähigkeit, sich in andere Menschen einzufühlen und mit ihnen zu teilen, entwickelt sich im Verlauf der Kindergartenzeit und ist erst danach voll ausgeprägt. 😇

 

Wie bringe ich meinem Kind das Teilen bei?

 

Alle Eltern wünschen sich, dass sich das eigene Kind im Umgang mit anderen vorbildlich verhält. Dazu gehört das Erlernen von sozialen Fähigkeiten wie dem Teilen. Mit diesen acht Tipps bringst du deinem Kind bei, wie man anderen etwas abgibt. 🤝

1. Übung macht den Meister: Vorbild sein

Du kannst deinem Kind dabei helfen, das Teilen zu erlernen, indem du als Vorbild voran gehst. Wenn du dich großzügig verhältst, wird dein Kind sich dieses Verhalten abschauen.

Außerdem ist es hilfreich, immer wieder aufs Neue zu üben, bis das Teilen als soziales Verhalten verinnerlicht wurde. Dafür kannst du dein Kind mit Vorschlägen unterstützen, wie zum Beispiel: „Gib deiner Schwester das rote Auto, wenn du selbst am liebsten mit dem grünen spielen möchtest.“ 🙃

2. Loben statt Zwingen

In der Erziehung allgemein ist eines ganz wichtig: Zwinge dein Kind nicht, etwas zu tun. Das ist auch für das Teilen der Fall, denn dadurch verbindet das Kind mit dem Verhalten ein negatives Pflichtgefühl. 

Großzügigkeit lässt sich nicht erzwingen, sondern entwickelt sich durch Förderung und Lob. Ein lobender Kommentar im richtigen Moment, zum Beispiel nach dem freiwilligen Teilen, ist eine effektive Methode. 🤓

3. Einfühlungsvermögen: Gefühle erklären

Einfühlungsvermögen wird dadurch erlernt, dass sich dein Kind Gedanken dazu macht, was andere empfinden. Je mehr es die eigenen Gefühle kennen lernt, desto eher kann es sich auch vorstellen und nachvollziehen, wie sich andere Menschen fühlen. 💗

Indem du deinem Kind erklärst, wie sich positive oder negative Gefühle anfühlen, lernt es, die eigenen Emotionen und auch die Wirkung auf andere zu verstehen. 

Du kannst zum Beispiel im Familienalltag erklären, was ihr miteinander teilt, aus welchen Gründen und wie sich das für dich anfühlt. Warum fühlt es sich gut an, wenn jemand mit dir teilt? Wie fühlst du dich, wenn jemand nicht mit dir teilen möchte? Diese Erklärungen helfen deinem Kind dabei, Gefühle nachzuvollziehen. 🤗

Indem du deine positiven Gefühle beim Teilen beschreibst, lernt dein Kind, den Prozess des Teilens mit einem positiven Gefühl zu koppeln. So ziehst du ein liebevolles und glückliches Kind groß. 

4. Nächstenliebe

Du kannst deinem Kind erklären, dass Teilen ein Akt der Nächstenliebe ist. Nach dem Motto: „Wie du mir, so ich dir,“ sollten wir einander so behandeln, wie es sich für uns selbst am besten anfühlt. 😊

Was sich für dich gut anfühlt, wird sich in den meisten Fällen auch für andere gut anfühlen. Ihr könnt kleine Gesten der Nächstenliebe im Alltag üben. Schenkt jemandem ein Lächeln im Vorbeigehen oder haltet im Geschäft die Tür auf. 🌞

Indem du als Beispiel voran gehst, lernt dein Kind, was Nächstenliebe ist und kann die glücklichen Reaktionen der Menschen beobachten. Es wird dein Verhalten nachahmen. 

5. Selbstliebe: Bedürfnisse ernst nehmen

Nächstenliebe sollte immer mit Selbstliebe gekoppelt sein. Denn nur, wenn die eigenen Grundbedürfnisse bereits gedeckt sind, ist eine Person auch in der Lage, etwas zu geben oder mit anderen zu teilen. 😇

Es ist wichtig, dass du dein Kind nicht zu einem „People Pleaser“ erziehst, der es unbedingt allen anderen recht machen will und dabei sich selbst vergisst. 

Um Selbstliebe zu vermitteln, spielt Respekt für die Bedürfnisse deines Kindes eine zentrale Rolle. 💯

Deinen Respekt kannst du zum Beispiel zeigen, indem du deinem Kind für manche Spielsachen – zum Beispiel die Lieblingspuppe oder den geliebten Traktor – erlaubst, sie mit niemandem zu teilen. 

Kinder nutzen die Dinge in ihrem Umfeld bis ins Kindergartenalter als Fixpunkte, um sich zu definieren. Deswegen ist es in Ordnung, wenn sie nicht alles teilen möchten. 😎

6. Überfluss statt Mangel

In östlichen Lehren wie dem Buddhismus wird viel davon gesprochen, dass wir im Überfluss leben, aber ständig das Gefühl haben, dass es uns an etwas mangeln würde.

Wir wollen immer mehr, weiter, höher. Dabei haben wir eigentlich schon mehr als genug. 

Wir müssen uns nur daran erinnern, indem wir den Blick auf all das richten, was wir schon in unserem Leben genießen dürfen. Das fühlt sich viel besser an, als daran zu denken, was uns gefühlt “fehlt.” ✨

Indem du deinem Kind beibringst, dankbar zu sein, förderst du auch die Fähigkeit, zu teilen. Denn wer das Gefühl hat, mehr als genug zu haben, gibt auch gern etwas an andere ab. 😉

7. Gesetz des Karmas

Das Gesetz des Karmas stammt ebenfalls aus dem Buddhismus und besagt in der Essenz, dass jede unserer Handlungen (sowohl physisch, als auch geistig) unweigerlich Folgen nach sich zieht. ☯️

Man könnte es im übertragenen Sinne etwa so formulieren: Wer Gutes tut, dem wird Gutes widerfahren. Wer hingegen Schlechtes tut, dem wird auch Schlechtes widerfahren.

Das lässt sich auch auf das Teilen übertragen: Wer gibt, dem wird auch gegeben. 😊 Erkläre das deinem Kind, aber erinnere es gleichzeitig daran, dass wir auch die Selbstliebe nie vernachlässigen sollten. 

8. Teilen ohne Erwartungen

Für Kinder ist auch wichtig zu verstehen, dass man nicht teilt, um im Gegenzug etwas zu bekommen. Wir teilen, weil wir es möchten oder um unsere Freundschaft auszudrücken. 💗

Beim Teilen geht es nicht um Erwartungen, sondern darum, bedingungslos etwas von sich an jemand anderen zu geben. 

Auch hier kommt wieder die Selbstliebe ins Spiel, denn nur, wer die eigenen Energie- oder Liebes-Reserven schon ausreichend gefüllt hat, kann wirklich bedingungslos etwas davon verschenken. 💯

Wann hast du das letzte Mal etwas mit jemandem geteilt? Wir laden dich ein, ein gutes Vorbild für dein Kind zu sein und wünschen euch viel Spaß beim Teilen. 😉

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