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LEHRMETHODEN

Schaubilder im Unterricht: so funktioniert’s!

 

Kapitel:


  1. Wann lohnen sich Schaubilder im Unterricht?
  2. 3 Typen von Schaubildern unterscheiden
  3. Erstes Arbeiten mit Schaubildern
  4. Schaubilder analysieren in 5 Schritten
  5. Formulierungshilfe: Redemittel zu Schaubildern

 

“Ein Bild sagt mehr als tausend Worte” 👁️ - der berühmte Satz macht deutlich, dass die meisten Menschen am besten durch visuelle Darstellungen lernen. Aus diesem Grund sind Diagramme ein beliebtes Tool zur Vermittlung von Information.

Balkendiagramme in den Nachrichten, Infografiken in Zeitschriften oder in den letzten Jahren auch bei Instagram - Schaubilder lesen zu können ist ein wichtiger Bestandteil der Medienkompetenz. Nicht nur im Alltag sind sie von Bedeutung, sondern auch in vielen Berufen. 📊

Was kann man als Tutor oder Lehrer tun, damit Schüler Schaubilder verstehen lernen und kritisch bewerten können? Und wann lohnt es sich, sie im Unterricht einzusetzen?

In unserem Artikel haben wir die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst. 👍

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Wann lohnen sich Schaubilder im Unterricht?

 

Diagramme 📈 (Kreisdiagramme, Balkendiagramme und Liniendiagramme) dienen dazu, komplexe Inhalte und große Datenmengen einfach und anschaulich darzustellen. Sachinformationen werden grafisch dargestellt und wir verstehen dank ihnen Zusammenhänge oder Entwicklungen. Doch was sollte man beachten, um sie im Unterricht einzusetzen? 

Für den Unterricht eignen sich Schaubilder, die das Thema sinnvoll und klar aufbereiten. Da es keine einheitliche Leserichtung gibt, lohnt es sich, Grafiken auszuwählen, die sich auf die wichtigsten Bestandteile des Themas konzentrieren. Sie sollten nicht zu viele Details und Elemente enthalten, die für Verwirrung und Ablenkung sorgen. Sie sollten für die Schüler nachvollziehbar sein. 💡

Schaubilder lohnen sich nicht für sehr einfache Themen, sie sollen schließlich dabei helfen, komplexe Sachverhalte verstehen zu können. Zugleich darf das Thema auch nicht so schwierig sein, dass viele Diagramme zum Verständnis nötig sind.

Geeignet sind besonders Schaubilder, die sich auf die Lebenswelt der Schüler beziehen, zum Beispiel Mediennutzung 📱 in ihrer Altersgruppe. Auch einfache, politische Themen können sich eignen.

Schüler lernen durch Schaubilder, Informationen systematisch auszuwerten und Daten auf ein bestimmtes Thema hin zu interpretieren. Sie arbeiten Informationen heraus, bewerten Quellen und ziehen Schlussfolgerungen. 

Die jungen Leute sollen auch ein kritisches Bewusstsein entwickeln und die Darstellung hinterfragen. Denn, wie eine WDR-Sendung schlussfolgerte: “Statistiken sind eine Form der Rhetorik. Man kann damit lügen wie mit Fotos und Texten”. Sie können also den Anschein einer objektiven Analyse bieten, manipulieren aber eigentlich die Wahrnehmung zu einem bestimmten Thema. ☝️

 

3 Typen von Schaubildern unterscheiden

 

Schüler sollten die 3 wichtigsten Typen von Schaubildern 📉 kennenlernen, wobei auch folgende Unterschiede zwischen ihnen deutlich werden müssen:

  • Säulen- oder Balkendiagramme stellen absolute Mengen dar, also keine Prozente sondern z.B. die wirkliche Zahl der befragten Personen.
  • Kreis- oder Tortendiagramme stellen dagegen prozentuale Anteile einer Gesamtheit (einer Datenmenge) dar.
  • Liniendiagramme zeigen uns die Entwicklung von Werten in einem zeitlichen Ablauf.
  • Bonus: Sonderfall Infografik. Es kann sich auch lohnen, auf dieses Thema einzugehen. Die 3 Diagrammtypen sind auch Infografiken, doch der Begriff ist weiter gefasst. Auch Sachinformationen in Form von Texten können, aufgelockert durch Grafiken, anschaulich dargestellt werden. Viele Schüler kommen über Instagram oder Zeitschriften wie Geolino damit in Kontakt. Oder in der Schule über das Fach Sachkunde bzw. Biologie.

 

Erstes Arbeiten mit Schaubildern

 

Wie kann man Schülern das Thema Schaubilder effektiv vermitteln? 🤔

Zur Einführung des Themas kannst du die Lebenswelt des Schülers oder der Schüler einbeziehen und nach ihrer Mediennutzung fragen. Welches Medium wird am meisten genutzt, welche folgen danach? Bei mehreren Schülern kannst du aus diesen Daten ein einfaches Diagramm zeichnen. 

Anschließend folgen Beispiele der verschiedenen Arten von Schaubildern. Diese stellst du vor und im Gespräch mit den Schülern kannst du ihre Vor- und Nachteile diskutieren. Wo sind den Schülern diese Diagramme schon einmal begegnet? Es sollte klar werden, dass Schaubilder aus Diagrammen, Text und (meistens) Bildern 🖼️ bestehen. Weise auch darauf hin, dass Bilder neben Diagrammen das Thema verdeutlichen sollen. Nicht immer sind sie aber gelungen.

Nun kannst du diese Grafik zur Mediennutzung bei Schülern einer achten Klasse zeigen. Der Schüler soll diese Darstellung mündlich beschreiben 👄. Anregend ist auch die Frage, ob sich die Statistik mit seiner eigenen Mediennutzung oder seinem Umfeld deckt. 

Zur Vertiefung und vor einer schriftlichen Beschreibung lohnt es sich nun, ein Merkblatt 📝 zum Thema Schaubilder durchzugehen, zum Beispiel dieses hier. Schüler schärfen mit den gelisteten Fragen ihre Fähigkeit zur Analyse. Auf welche Fragen gibt das Schaubild antworten? Welche Maßeinheiten werden genutzt? Welche Information gibt uns die Legende? Welche Absicht hat der Ersteller der Grafik? 

Anschließend kannst du eine schriftliche Aufgabenstellung ✍️ geben, in der eine Grafik beschrieben und analysiert werden soll. Wichtig ist, dass dabei Formulierungshilfen auf dem Blatt stehen. Als erste Übung kann der Schüler auch einen unfertigen Text vervollständigen, Material gibt es hier.

Bei Schülern, denen das Schreiben schwer fällt, lohnt es sich auch, eine fertige Beschreibung durchzulesen, bevor sie die eigene erstellen. Ein Beispiel findest du hier. Es kann sich aber auch lohnen, das Thema Bildbeschreibung noch einmal allgemeiner zu besprechen.

Bei der eigenen Analyse sollten sich Schüler vom allgemeinen zum Speziellen vorarbeiten. Die Aufgabenstellung muss ihnen klar sein (wird die Grafik allgemein ausgewertet oder nur ein Bereich?), genauso das Thema. Sie sollen erfassen, aus welcher Quelle die Daten stammen und die Eigenschaften der Darstellung verstehen (die Art des Diagramms, die Einheit der Zahlen, Farben und Legende).

Anschließend können sie konkrete Infos herausarbeiten 🧠: wie sieht das Verhältnis der Werte zueinander aus? Gibt es Entwicklungen? Fällt etwas besonders auf, gibt es Widersprüche?

Schließlich gelangen sie zu ihrer Schlussfolgerung: Welches Fazit kann man aus der Darstellung ziehen? Was war interessant, was für Erklärungen gibt es? Wie sieht die abschließende Bewertung aus?

 

Schaubilder analysieren in 5 Schritten: Checkliste für Schüler

 

Folgende Checkliste 📋 in 5 Schritten habe ich online gefunden. Damit können Schüler bei jedem Schaubild weiterkommen! Das Dokument kannst du mit ihnen teilen.

  1. Thema suchen. Wovon handelt das Schaubild? Was weiß ich schon über das Thema?
  2. Überblick verschaffen. Alle Textteile durchgehen (auch kleingedruckte Angaben!)
  3. Strukturelemente beschreiben. In welcher Form werden die Daten dargestellt (Art des Diagramms)? Alle wichtigen Elemente beschreiben, auch dazugehörige Bilder. Benennen, woher die Daten kommen und wer befragt wurde (Wer? Was? Wann? Wo?).
  4. Zahlen genau anschauen. Was sind die Maßangaben, gibt es Jahreszahlen und Zeiträume? Fallen Werte auf? (Besonders hoch oder niedrig?)
  5. Was ist die Absicht? Meistens gibt es eine Informationsabsicht, zum Beispiel eine politische Forderung, eine Warnung, usw. Soll ein Gefühl erzeugt werden (Empörung, Mitgefühl, usw.)?

 

Formulierungshilfe: Redemittel zu Schaubildern

 

Ziel beim Thema Schaubilder ist auch, dass Schüler 🧒 bei der schriftlichen Ausarbeitung lernen, die passenden Redemittel und Vokabeln zu benutzen. Eine umfassende Liste findest du über diesen Link, eine kurze Übersicht haben wir dir aber auch hier zusammengestellt:

Grundlegende Vokabeln:

  • Das Kreisdiagramm, Balkendiagramm, Liniendiagramm
  • Das Prozent, die Prozentangabe
  • Die absoluten Zahlen
  • Der Anteil
  • Das Verhältnis
  • Der Wert
  • Die X-Achse, Y-Achse

Thema: 

  • Thema des Schaubildes ist…
  • Das Schaubild gibt Auskunft darüber, wie viele / was…

Quelle:

  • Die Daten stammen von…
  • Die Grafik wurde von…erstellt / herausgegeben.

Erhebungszeitraum, Datenbasis:

  • Die Daten stammen aus dem Jahr…
  • Die Angaben basieren auf einer Umfrage von…die in der Zeit von…bis…durchgeführt wurde.

Allgemeiner Aufbau:

  • Die Angaben wurden in Prozent gemacht.
  • Die Werte sind in… angegeben.
  • Die Darstellung gibt Auskunft über folgende Aspekte.
  • Für die Darstellung wurde die Form des …diagrammes ausgewählt.
  • Die gelben Säulen geben…wieder, die blauen Balken geben Auskunft über…

Entwicklungen:

  • Der Anteil ist von x im Jahr 2000 auf x im Jahr 2005 angestiegen/abgesunken.
  • …ist um mehr als x % angestiegen.

Bei Beschreibung von Entwicklungen können die Schüler intransitive Verben nutzen: 

sich erhöhen, erhöhte sich, hat sich erhöht.

Auch transitive Verben werden durch die Beschreibung trainiert:

steigern, steigerte sich, hat sich gesteigert.

Vergleiche:

  • Im Vergleich zu / verglichen mit… ist die Anzahl im Jahr x um x Prozent gestiegen / gesunken.
  • Erzielte im Jahr x ein Arbeitnehmer noch x, so kam er im Jahr x dagegen auf…

Prozentanteile:

  • Der Anteil von x betrug im Jahr 2000 x Prozent.
  • X hat seit 2005 um x Prozent zugenommen.

Mengenangaben:

  • Die Kosten für x betrugen im Jahr 2005 x Euro.
  • X machte x Prozent des gesamten…. aus.

Fazit / Kommentar

  • Das Schaubild zeigt insgesamt deutlich den Anstieg / den Rückgang von x.
  • Es fällt auf / überraschend ist…
  • Aus der Grafik geht leider nicht hervor, dass…

Ausgerüstet mit diesen hilfreichen Infos, Links und Anregungen sollte es dir jetzt leicht fallen, das Thema Schaubilder zu erklären. Viel Erfolg! 🚀

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