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Die Lernumgebung spielt eine wesentliche Rolle für den Lernerfolg. Deshalb geben wir dir in diesem Beitrag 6 hilfreiche Tipps, wie du eine optimale Lernumgebung gestalten kannst.
6 Tipps, um eine optimale Lernumgebung zu gestalten
1. Hintergrund-Basics müssen passen
Jeder Mensch hat bestimmte Basics, die erfüllt sein müssen, damit man gut lernen kann. Dazu gehören zum Beispiel:
- die richtige Tageszeit zum Lernen ☀️
- guter Schlaf und gute Erholung 🛌🏻
- Genug Bewegung, Essen und Trinken 🏃
Bedeutet: Jemand, der zu müde ist, hungrig oder durstig ist, nicht ausreichend frische Luft bekommt oder den ganzen Tag nur im Zimmer hockt und keine Bewegung hat, der wird beim Lernen unkonzentriert und ineffektiv sein.
Sollte man sich also mal überhaupt nicht konzentrieren können, sollte man schauen, ob seine Hintergrund-Basics stimmen. Und dann sollte die Person (falls möglich) das tun, was sie jetzt zum Ausgleich braucht. Etwas essen, eine Pause an der frischen Luft machen, einen kurzen Erholungsschlaf haben, eine Runde joggen gehen oder sich stretchen, usw.
2. Lernort und Lernplatz
Der passende Lernort kann je nach Person ganz anders aussehen. Für einige ist es Zuhause 🏠 am besten, andere werden dort ständig abgelenkt. Entweder Geschwister und Co laufen ständig vorbei oder man fängt lieber an zu putzen. In diesem Fall lohnt sich also eher die Bibliothek oder ein Café ☕. Manche lieben es, mit Büchern, Laptop und Kaffee zu lernen, anderen ist es dort zu laut und unruhig.
Zuhause ist es wichtig, den Lernplatz von anderen Teilen des Raumes abzugrenzen, also den Erholungsbereich vom Lernbereich. Der Platz sollte auch bequem und ergonomisch sein, ordentlich und keine Ablenkungen enthalten. Wichtige Hilfsmittel sollten erreichbar sein. Auch sollte es keine störenden Geräusche 👂 geben.
3. Individualität der Schüler
Idealerweise werden bei der Gestaltung der Lernumgebung die Konstituenten des Schülers beachtet. Das heißt: individuelle Fähigkeiten, Motivationen, Interessen, Einstellungen und Ziele der Lernenden 🧒🏽.
Es sollten auch Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Komplexitäten ausgewählt werden. Gelerntes wird durch regelmäßiges Üben gefestigt und die Lehrkraft gibt regelmäßig Feedback zur Lernentwicklung.
Insgesamt sollen Schüler damit befähigt werden, neues Wissen zu konstruieren und eigene Sichtweisen 👁️ zu bilden, anstatt nur Infos aufzunehmen. Wie das aussehen kann, folgt in den nächsten Punkten.
4. Multimedia nutzen
Der Einsatz von Bildern, Grafiken 🖼️ und Videos oder E-Learning Tools gestaltet eine Lernumgebung interessanter. Auch geteilte Textprogramme 📝, bei denen Schüler zusammen oder auch mit dem Lehrer parallel arbeiten können, eignen sich gut.
Als Tutor bei GoStudent benutze ich persönlich diese Möglichkeiten gerne, digitale Nachhilfe eignet sich super, um das alles einzusetzen. Bei jungen Schülern fange ich zum Beispiel mit einer Konzentrationsübung an. Dazu nehme ich gerne interaktive Bilderrätsel, oft von Kika.de.
Da ich Deutsch unterrichte, teile ich auch meinen Bildschirm und löse gemeinsam mit den Schülern Aufgaben und Arbeitsblätter, zum Beispiel bei Schlaukopf.de. Über “Bildschirm teilen” können wir auch an der geteilten, digitalen Tafel 👨🏫 zusammenarbeiten und z.B. eine Mindmap erstellen.
Bei den älteren Schülern können es komplexere Aufgaben sein, bei denen ich als Lernbegleiter für alle Fragen da bin, der Schüler aber z.B. den Aufsatz bei Google Docs alleine schreibt ✍️. Ich gebe dabei laufend Feedback oder Impulse und sehe gleichzeitig immer, was der Schüler gerade erarbeitet.
5. Motivation durch Neugier
Für eine gute Lernumgebung sind Motivation und Aufmerksamkeit 💡 wichtig. Besonders motiviert sind Schüler, wenn sie ihrer eigenen Neugier und ihren Interessen folgen und zu diesen Themen arbeiten. Gerade die Orientierung an authentischen Themen ist, wie erwähnt, sehr wichtig.
Eine Idee, wie ich das bei meinen Deutsch-Schülern umsetze, ist die folgende: Im Online-Kinderlexikon Klexikon darf sich der Schüler ein Thema aussuchen, das ihn interessiert. Er liest den passenden Eintrag zuerst laut vor und ich helfe bei neuen Wörtern und Unklarheiten.
Je nach Klassenstufe ist dann die Aufgabe etwas einfacher oder schwieriger. Zuerst frage ich, was für Sachen er durch den Text gelernt hat, er soll das in eigenen Worten wiedergeben 📝. Dann schreibt der Schüler im gemeinsamen Google Doc entweder 3-5 Dinge auf, die er durch den Text gelernt hat oder (wenn der Schüler älter ist) eine Zusammenfassung zu jedem Absatz, die mindestens eine spannende Info enthalten muss.
Mein Schüler, der eigentlich nur Mathe, Programmieren und Technik gut findet, hatte auf diese Weise Spaß daran, über das Thema “Flugzeuge” und “Autos” zu schreiben.
6. Ziele definieren
Ob bei Groß oder Klein: das Lernen fällt leichter, wenn klare Ziele 🎯 definiert sind. Am besten, diese sind auch “authentisch”, also mit dem realen Leben verbunden. Gerade Kindern ist nicht immer klar, was eigentlich das große Ziel hinter den Aufgaben ist.
Bei meinem jüngsten Schüler aus der 2. Klasse hat es geholfen: er muss schreiben üben und ich habe vorgeschlagen, dass er Dinge aufschreibt, die er gut kann und die er gut können möchte 👍. “Gut in Deutsch sein” gehörte auch dazu und ich konnte es dazu nutzen, ihn zu motivieren. Warum er Nachhilfe bekommt, habe ich auch noch einmal mit ihm besprochen und es hat seine Mitarbeit verbessert. Wir wollen, “dass er richtig gut in Deutsch wird”.
Wir hoffen, dass diese Tipps und Infos über das Thema Lernumgebung dir oder deinen Schülern weiterhelfen! Auch unsere Tutoren bei GoStudent nutzen, wie du siehst, die Vorteile der digitalen Lernumgebung. 🚀