Kapitel:
Wenn du Nein sagen lernen möchtest, bist du nicht allein. Vielen Menschen fällt es schwer, anderen einen Gefallen abzuschlagen oder ihre eigenen Bedürfnisse an erste Stelle zu setzen.
Hast du das Gefühl, du musst anderen helfen? Oder fühlst du dich egoistisch, wenn du Nein sagst? Hier findest du Erklärungen, warum es wichtig ist, Nein zu sagen und Tipps, wie du Nein sagen lernen kannst.
Fällt es dir schwer, Nein zu sagen, jemandem einen Gefallen zu verweigern? Oder bist du vielleicht ein notorischer Ja-Sager? Dann ist es allerhöchste Zeit, das Nein-Sagen zu lernen. 🔥
Indem wir uns für andere aufgeben und selbst vernachlässigen, sabotieren wir unsere eigene Zufriedenheit und Gesundheit. Das geschieht auf viele, meist unterbewusste Weisen.
Wenn du nicht zuerst dafür sorgst, dass es dir selbst gut geht und all deine Bedürfnisse gedeckt sind, kannst du auch nicht dauerhaft für andere da sein. 💯
Hier ein paar Beispiele, an denen du feststellen kannst, ob du ein notorischer Ja-Sager oder Harmonie-Sucher bist.
Die Schuldgefühle, die uns quälen, wenn wir Nein sagen, haben ihre Wurzel oft in Ängsten. Zum Beispiel in der Angst davor, nicht mehr gemocht zu werden. 💞
Die Übersicht hilft dir dabei, die Ängste hinter deinen Schuldgefühlen zu identifizieren und so dein Mindset langfristig zu ändern.
Der Wunsch, anderen zu gefallen und akzeptiert zu werden ist ganz normal. Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir haben schon von unseren Vorfahren in der Steinzeit gelernt, dass Gemeinschaft zum Überleben wichtig ist. Wir sind „soziale Tiere,“ die Liebe und Miteinander brauchen. 💗
Da ist es kein Wunder, dass wir manchmal viel zu weit gehen, um diese Gemeinschaft zu sichern. Das kann so weit führen, dass wir uns selbst für andere Menschen aufgeben.
Und hier beginnt ein Teufelskreis: Wir flößen so viel unserer Energie in andere, dass unsere Batterien bald erschöpft sind. Dann können wir weder anderen, noch uns selbst helfen.
Das gilt es unbedingt zu vermeiden. Weil du es dir wert bist. 🤗
Oft fällt es uns schwer, Nein zu sagen, weil wir andere nicht vor den Kopf stoßen möchten. Weil wir das Gefühl selbst kennen: Wir möchten niemanden zurückweisen, weil wir Angst davor haben, dann selbst ausgeschlossen zu werden. Oder wir fürchten uns vor der negativen Reaktion der Person, zum Beispiel Wut oder Aggression.
Aber wenn du mal genau überlegst: Warst du jemals lange beleidigt oder hat es dir ernsthaft geschadet, wenn jemand zu dir Nein gesagt hat? 🤓
Eher im Gegenteil. Es hat dir im Endeffekt etwas Gutes getan: Du hast erkannt, wo die Grenzen dieser Person liegen. Das hat dir wahrscheinlich mehr Respekt vor ihnen eingeflößt.
Manchmal hilft eine Rückweisung uns aber auch, zu erkennen, dass diese Person unsere Freundschaft nicht wirklich verdient hat. 💡
Der kanadische Beziehungs-Coach Mark Groves hat dazu ein schönes Zitat veröffentlicht: „Mauern halten alle draußen. Grenzen zeigen den Menschen, wo die Tür ist.“
Damit will er sagen, dass Grenzen dafür sorgen, dass Menschen in unser Leben treten oder es verlassen können - solange sie die Tür nutzen, sprich: Unsere Grenzen respektieren. 🙌 Grenzen verschaffen dir also Freiheit. Die Freiheit VON Menschen, die dich nicht wertschätzen können. Und die Freiheit FÜR Menschen, die das Zeug dazu haben. 😍
Viele Menschen leiden unter dem sogenannten Helfersyndrom. Sie sind so damit beschäftigt, sich um andere zu kümmern, dass sie sich dabei selbst vergessen.
Wenn du dieses Gefühl kennst, ist es wichtig zu verstehen: Du bist nicht für das Glück anderer Menschen verantwortlich. Das ist ihre eigene Verantwortung. 💡
Du bist an erster Stelle für dich selbst verantwortlich. Erst, wenn du selbst stabil und glücklich bist, hast du auch (wohlgemerkt begrenzte!) Kapazitäten, um anderen zu helfen.
Das geht auch nur dann, wenn diese Menschen tatsächlich um deine Hilfe gebeten haben oder in der Lage sind, sie anzunehmen. Alles andere ist vergebliche Liebesmüh, die nur an deinen Kräften zehrt und nichts verändert. 💯
Denk mal darüber nach: Wenn sich jeder Mensch ausreichend um sich selbst kümmern würde, könnten wir einander ganz anders begegnen.
Vor allem sensible Menschen sind oft auf der Suche nach Harmonie. Anstatt eine Auseinandersetzung herbeizuführen, indem du Nein sagst, sagst du lieber Ja. Um den Frieden zu wahren. ☮️
Aber tut dieser angebliche „Frieden“ dir auf Dauer gut? Oder ist es in Wirklichkeit ein Waffenstillstand, bei dem nur du deine Waffen niedergelegt hast? Und zwar in Form deiner Bedürfnisse, die nicht erfüllt werden oder Grenzen, die du nicht kommuniziert hast.
Es ist wichtig, zu verstehen: Unsere Grenzen werden so lange immer und immer wieder überschritten, bis wir lernen für uns einzustehen und sie aus eigener Kraft aufrecht zu erhalten. 💪
Probiere es heute aus: Wenn ein Freund oder ein Kollege dich um einen Gefallen bittet, sage Nein. Stecke deine Grenzen ab. Du wirst über die Verbesserungen in deinem Leben erstaunt sein.
Vor allem in der heutigen Zeit der internationalen Verknüpfung herrscht niemals Ruhe in unserem Leben. Die Medien suggerieren ständig, dass wir hier und da etwas Wichtiges verpassen.
Die Angst, etwas zu verpassen hat sogar ihren eigenen Trendbegriff: FOMO (Englisch: fear of missing out).
Jetzt, wo du sie kennst, kannst du darauf achten, beim nächsten Mal nicht wieder in die FOMO-Falle zu tappen. 😇
Ein unehrliches „Ja“ kann viel mehr Schaden anrichten, als ein mutiges „Nein.“
Jetzt wo du weißt, dass es in den meisten Fällen Ängste sind, die dich von abhalten, Nein zu sagen, kannst du bewusst daran arbeiten.
Du wirst feststellen: Je öfter du es übst, Nein zu sagen, desto weniger Schuldgefühle tauchen auf. Du musst nicht alles zulassen, zum Fußabtreter werden, um zu beweisen, dass du ein guter Mensch bist. 🤩
Es gibt nichts zu beweisen. Wenn du authentisch bist, werden die Menschen um dich genau das respektieren.
Hier ein paar Verhaltensweisen, die du über die Zeit entwickeln wirst:
Wer gerade erst lernt, Nein zu sagen, läuft Gefahr, von einem Extrem ins andere zu rutschen. Achte darauf, wenn du vorher zu allem Ja und Amen gesagt hast, nicht plötzlich alles abzulehnen. 🙃
Oft haben sich sehr viel Frustration und Wut angestaut, die ein Ventil suchen. Wütend zu sein, ist in Ordnung. Aber Aggression ist der falsche Weg, um die Wut rauszulassen.
Mach Sport. Rede mit deinen besten Freunden darüber. Schreibe Tagebuch. Du entscheidest, wie du dich verhältst.
Es geht um die Balance aus Ja und Nein. 😊
Wir alle tragen Verantwortung und manchmal müssen wir Dinge tun, obwohl wir gerade keine Lust darauf haben.
Beim Nein sagen geht es um gesunden Selbstschutz. Du lernst, wann und wie du Nein sagen kannst, wenn es nötig ist. 👍
Das Nein-Sagen kannst du üben. Vor allem für Menschen, die nicht daran gewöhnt sind, kann es anfangs sehr schwer sein.
Aber ich verspreche dir: Es wird mit der Zeit leichter. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Hier sind ein paar Übungen, die dir dabei helfen. 😀
Manchmal ist ein Nein zu jemand anderem ein Ja zu dir selbst. Viele Menschen, die sich damit schwer tun, Nein zu sagen, leider unter einem geringen Selbstwertgefühl.
Daran kannst du arbeiten. Zum Beispiel mit Affirmationen, die dir dabei helfen, dein Mindset langfristig zu ändern und deine Lebensqualität deutlich zu steigern. 💃
Wie das geht? Zum Beispiel durch das Führen eines Tagebuchs, in dem du deine Gefühle jeden Morgen aufschreibst. Den so kommst du mit deinem Herzen mehr in Kontakt. 💗
So kannst du auch die negativen Glaubenssätze identifizieren, die in deinem Kopf herumschwirren. Diese Denkmuster machen dir das Leben schwer.
Die gute Nachricht: Du kannst den Spieß umdrehen. 🙌
Schreibe dafür zuerst auf, was in deinem Kopf herumspukt. Zum Beispiel negative Gedanken und Selbstzweifel, wie: „Ich werde diesen Auftrag nie bekommen. Dafür habe ich viel zu wenig Erfahrung/ meine Kollegen können es besser/…“
Indem du den Gedanken aufgeschrieben hast, ist der schwierigste Schritt geschafft: Du hast dir diesen negativen Glaubenssatz bewusst gemacht.
Dafür darfst du dir auf die Schulter klopfen. Und zwar jetzt. 😁
Streiche die geschriebenen Zeilen auf der Seite jetzt durch und drehe den Gedanken in das genaue Gegenteil um - in eine Affirmation, einen positiven Gedanken.
In unserem Beispiel würde das in etwa so lauten: „Ich bin gut in meinem Job und werde mein Bestes geben, um den Auftrag zu bekommen. Ich kann das!“ 🔥
Alles beginnt im Kopf. Wenn du langfristig auf diese Weise an deinem Mindset arbeitest, wirst du über die positiven Veränderungen in deinem Leben und deine Erfolge erstaunt sein.
Glaub an dich und die Welt tut es auch! ✨
Dein Körper ist dein kostbarster Wegweiser. Er signalisiert dir, wenn etwas nicht mit deiner Wahrheit oder deinem tiefsten Inneren im Einklang ist. Du musst nur lernen, hinzuhören.
Das Unwohlsein kann sich auf alle möglichen Weisen äußern: Bauchkrämpfe, Übelkeit, Kopfschmerzen, Allergien, und vieles mehr. Lerne, auf diese Zeichen deines Körpers zu hören. 👂
Wenn sich für dich etwas nicht gut anfühlt, kannst du darauf achten, dass du dir einen Moment zum Durchatmen nimmst, bevor du etwas sagst.
Schließe die Augen und hör in dich rein. Was sagt dein Bauchgefühl? 🤗
Indem du dir einen Moment der Achtsamkeit nimmst und in dich gehst, vermeidest du, aus einem Gefühl heraus zu reagieren. So verschaffst du deinem Bewusstsein Zeit, um sich an die Nein-Formulierungen (siehe unten) zu erinnern. 💡
Übrigens: Das ist nur eine von vielen Achtsamkeits-Übungen, die dir und auch deinen Schülern weiterhelfen können.
Anstatt es selbst zu versuchen, kann aber auch eine Therapie dir helfen. Mit der professionellen Hilfe findest du schneller, gezielt und vor allem langfristig eine Lösung für deine Schwierigkeiten. 😀
Wenn du einen Therapeuten kennst, mit dem du gern zusammenarbeitest, kannst du dir beispielsweise die Methoden des Kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) erklären lassen und erlernen. 💪
Jeder Mensch hat Gefühle, ob wir wollen oder nicht. Und die müssen raus. Entweder indem wir uns bewegen, sie also physisch verarbeiten oder durch Kommunikation.
Vor allem in Beziehungen ist Kommunikation das A und O. Niemand steckt im anderen drin. Wir können zwar Vermutungen anstellen, aber die sagen uns nicht, was tatsächlich in unserem Gegenüber vorgeht.
Durch Kommunikation ist es uns möglich, unausgesprochene Vorwürfe, Wut und schlechte Gefühle aufzulösen. Insbesondere, wenn sie sich auf anderem Weg nicht auflösen lassen. 🗣️
Dazu sind drei Schritte notwendig: 1. Grenzen setzen, 2. Grenzen aussprechen, 3. Grenzen verteidigen.
Vor allem am Anfang kann ein direktes Nein sich sehr unangenehm anfühlen und dir nur schwer über die Lippen gehen. Allerdings ist es in manchen Situationen absolut notwendig.🔥
In anderen Fällen musst du es manchmal gar nicht so direkt ausdrücken, sondern kannst eine abgeschwächte oder diplomatische Version verwenden.
Hier sind ein paar Beispiele für verschiedene Formulierungen, um ein Nein für die Situation und dein Gegenüber angemessen auszudrücken.
Sie können dir dabei helfen, in entscheidenden Momenten die richtigen Worte zu finden. Denn gerade wenn wir emotional oder aufgebracht sind, bleiben uns die passenden Worte oft im Halse stecken. 💬
Hier ein paar Beispiele für Formulierungen:
Beim Nein sagen geht es um gesunden Selbstschutz. Du lernst, Nein zu sagen, wenn es nötig ist.
Und eins ist sicher, je mehr du dich traust, Nein zu sagen, desto selbstbewusster und zufriedener wirst du. Ich weiß, der Anfang ist schwer, aber betrachte es als ein langfristiges Investment in dein Glück! 😍
Es wird immer leichter, denn die Menschen um dich bemerken, dass du dich nicht mehr herumschubsen lässt. Sie bringen dir mehr Respekt und Wertschätzung entgegen.
Wenn deine Grenzen einmal etabliert sind - du dir selbst bewusst bist, wo sie liegen - musst du sozusagen nur noch (durch Nein-Sagen) Patrouille laufen. Je öfter du übst, desto mehr wird es zur Gewohnheit. 😉
Du bist nicht das Opfer in deinem Leben. Du bist der Kapitän, der Autor deiner Lebensgeschichte. Nimm den Stift in die Hand, bevor es an dir vorbeizieht. Los geht’s! 🖋️