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Schluss mit dem unleserlichen Gekrakel! Denn die sogenannte “Sauklaue” ist nicht nur unschön anzusehen, sondern kann in der Schule auch schlimmstenfalls zu schlechten Noten führen. Wie man seine Handschrift verbessern kann, verrate ich dir jetzt und gebe dir 3 effektive Tipps und 3 Übungen mit auf den Weg! ✍️ 👍
Du (oder dein Kind) ist ein kleiner Schmierfink und die Handschrift kaum lesbar? Kein Problem: Es gibt viele Möglichkeiten, das Schriftbild zu verbessern! 🤗
Aber warum ist das überhaupt notwendig? Schließlich schreiben wir heutzutage hauptsächlich am PC, Tablet oder Smartphone. Und früher oder später wird der Computer das Schreiben per Spracherfassung wahrscheinlich vollständig übernehmen. Ist das Schreiben mit der Hand im 21. Jahrhundert also nicht schon längst überholt? 🤔
Es stimmt natürlich: Statt Briefen und Postkarten schreiben wir heutzutage meistens E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder tauschen uns per Videotelefonie aus. Sogar Einkaufslisten und Notizen werden am Smartphone verfasst.
Trotzdem ist es immer noch sehr wichtig, das Schreiben mit der Hand zu lernen. Ich behaupte sogar: Das wird auch in Zukunft so bleiben ‒ ganz egal, in welchem Ausmaß die Digitalisierung über sämtliche Lebensbereiche bestimmen wird. Ich glaube, das handschriftliche Schreiben wird uns erhalten bleiben! Warum? Weil Schreiben nicht nur Schreiben ist!
Mit der Hand zu schreiben, hat viele Vorteile, die über das bloße Schreiben hinausgehen:
➡️ Im Laufe der letzten Jahre haben mehrere Studien gezeigt, dass sich die Feinmotorik von Kindern zunehmend verschlechtert: Sie haben Schwierigkeiten damit, die Bewegungen von Händen, Fingern und Zehen zu koordinieren. Oder anders ausgedrückt: Kinder werden immer ungeschickter. Das betrifft das Anfassen von Gegenständen, das Zuknöpfen eines Hemdes, das Binden der Schnürsenkel …
Doch es gibt viele Möglichkeiten, dieser Entwicklung aktiv gegenzusteuern: Die Feinmotorik von Kindern kann zum Beispiel durch Basteln verbessert werden, durch das Spielen mit Bauklötzen, durch Malen und Puzzeln. Und auch durch Schreiben!
Das Halten eines Stifts und das Zeichnen der Buchstaben trainieren die Muskeln der Finger und das Handgelenk (tatsächlich verwenden wir beim Schreiben mehr als 30 Muskeln in der Hand und im Arm). So lernt dein Kind, seine Bewegungen zu koordinieren und Geschicklichkeit und Genauigkeit werden geübt! 👍
➡️ Schreiben trainiert außerdem das Gehirn und verbessert die Merkfähigkeit und das Konzentrationsvermögen. Denn beim Schreiben werden verschiedene Bereiche des Gehirns aktiviert und miteinander verknüpft. Deswegen fällt Kindern das Schreibenlernen anfangs oft nicht so leicht: Die Hand muss richtig bewegt werden und gleichzeitig beschäftigt sich das Gehirn mit der Bedeutung des Wortes und der richtigen Schreibweise.
Grundschulkinder müssen sich deshalb beim Schreiben ganz schön konzentrieren ‒ denn es ist ebenso ein motorischer wie ein kognitiver Prozess. Da passiert also ganz schön viel auf einmal! Und das ist gut so: Denn dadurch fordern wir unser Gehirn und merken uns das Geschriebene besser! 🧠
🔥 Du siehst: Schreiben mit der Hand hat viele positive Effekte! Wenn du noch mehr darüber wissen willst, lies dir gleich meinen Artikel zum Schreibenlernen durch! 📲
Schreiben ist also eine wichtige Grundkompetenz in unserer Gesellschaft. Wenn die Handschrift auch noch gut lesbar ist, umso besser!
Übrigens: Eine schöne Handschrift zu haben, bedeutet aber nicht, dass die Buchstaben absolut symmetrisch oder mit Schnörkeln verziert sein müssen. Nein, die Schrift sollte einfach nur optisch ansprechend und lesbar sein. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Schulnoten, sondern auch auf das Gehirn aus! 💪
Schauen wir uns aus diesem Grund zuerst einmal an, was du bei der Verbesserung der Handschrift beachten solltest und was du dafür brauchst: ⬇️
Damit dein Kind (oder du selbst, falls du üben möchtest) schön schreiben kann, benötigt es einen passenden Schrift und das richtig Papier. Am besten lässt du dein Kind selbst einen Stift auswählen, der ihm gefällt. Das sorgt zusätzlich für Motivation! Füller, Kugelschreiber, Bleistift, Fineliner … ‒ probiert verschiedene Stifte aus! Welcher liegt gut in der Hand und hinterlässt keine Druckstellen auf den Fingern? Außerdem sollte der Stift auf keinen Fall schmieren! ✍️
🔥 Mein Tipp: Mit einer Füllfeder mit einer breiten Spitze kann man besonders schöne, geschwungene Buchstaben schreiben. So macht das Schreiben gleich viel mehr Spaß und die Handschrift wirkt ohne viel Mühe ansprechend und gleichmäßiger! 🖋️
Neben dem Stift solltest du auch auf die Wahl des richtigen Papiers achten:
Besonders angenehm schreibt es sich auf weichem, nachgiebigem Papier. Das sorgt für weniger Widerstand und der Stift kann ganz entspannt übers Papier gleiten. Außerdem solltest du dich zwischen weißem, liniertem oder kariertem Papier entscheiden. Welches liegt deinem Kind am meisten? Hilfslinien sind auf jeden Fall eine große Stütze beim Schreiben ‒ kariertes Papier hat am meisten Hilfslinien. Für das Üben einer schönen Handschrift ideal! 👍
Nimm dir genug Zeit und sorge für eine entspannte Lernatmosphäre! Denn der Grund für eine unleserliche Handschrift ist oft allzu hastiges und unkonzentriertes Schreiben. Dein Kind sollte das Schreiben also an einem Ort üben, wo es genug Platz und Ruhe hat. Am besten kann man sich konzentrieren, wenn es rundherum möglichst wenig Ablenkung gibt! 💭
Generell gilt: Immer mit der Ruhe! Lass deinem Kind ausreichend Zeit zum Schreiben und nimm dir selbst auch genug Zeit, um ihm dabei zu helfen! Achte außerdem darauf, dass dein Kind langsam schreibt. Denn eine Entschleunigung des Schreibvorgangs trägt zu bewussterem und konzentrierterem Schreiben bei. Besonders gut funktioniert das, wenn du die Atmung miteinbeziehst: Einatmen ‒ beim Ausatmen einen Buchstaben schreiben ‒ wieder einatmen ‒ beim Ausatmen den nächsten Buchstaben schreiben. So wird jeder einzelne Buchstabe bewusst niedergeschrieben! 🌬️
Auch die richtige Sitz- und Schreibhaltung beeinflussen das Schriftbild! Beim Schreiben sollte man möglichst aufrecht und locker sitzen. DIE eine richtige Sitzhaltung gibt es aber nicht ‒ dein Kind sollte sich einfach wohlfühlen und genügend Bewegungsfreiheit haben. Achte darauf, dass dein Kind sich nicht zu tief über das Papier beugt. Dadurch wird nämlich die Beweglichkeit des Arms eingeschränkt und die Hand stärker belastet. 🪑
Überprüfe außerdem die Stifthaltung deines Kindes! Viele Schüler gewöhnen sich im Laufe ihrer Schulzeit, ohne es zu merken, eine unvorteilhafte Haltung der Hand und der Finger an. Am wichtigsten ist es, den Stift locker und nicht verkrampft zu halten. Der Zeigefinger leitet die Schreibbewegung, während der Stift entspannt am Mittelfinger liegt. Drücke den Stift nicht aufs Papier, sondern lass ihn weich über das Blatt gleiten! 📝
Bevor du mit deinem Kind zu üben beginnst, solltest du herausfinden, woran es eigentlich hakt. Was sind die Gründe für das unleserliche Gekritzel? Fehlende Konzentration, eine falsche Stifthaltung, die Schreibschwäche Dysgraphie oder einfach nur zu wenig Übung? 🤔
Lass dein Kind ein paar Sätze niederschreiben und schaut sie euch gemeinsam genau an. Versucht herauszufinden, warum das Geschriebene so schwer zu lesen ist:
➡️ Weil die Wörter über und unter die Hilfslinie verrutschen?
➡️ Weil Groß- und Kleinschreibung nicht voneinander zu unterscheiden sind?
➡️ Weil viel durchgestrichen und überschrieben wird?
➡️ Weil Buchstaben und Wörter nicht voneinander getrennt sind, sondern ineinander übergehen?
Sobald klar ist, warum dein Kind (oder du selbst) unleserlich schreibt, kann’s mit dem Üben losgehen! Ich verrate dir jetzt 3 praktische und effektive Tipps für eine schönere Handschrift: ⬇️
Finde eine Schrift, die deinem Kind gefällt und nehmt sie als Vorlage! Vor allem auf Pinterest oder auch Instagram finden sich viele tolle Schrift-Inspirationen, die dein Kind zur Übung kopieren kann. Die Vorlage sollte allerdings nicht zu ausgefallen sein ‒ viele Schnörkel und Verzierungen machen die Schrift nur zusätzlich schwer lesbar. 🖊️
Übung macht den Meister! Die Phrase klingt zwar abgedroschen, aber es stimmt: Je mehr dein Kind das Schreiben mit der Hand übt, desto schneller wird sich auch seine Handschrift verbessern. Übt gezielt den Bereich, in dem es hakt. Wenn dein Kind zum Beispiel Probleme mit der Buchstabengröße hat, empfiehlt es sich, mit kariertem Papier zu arbeiten: Großbuchstaben gehen über zwei Kästchen, Kleinbuchstaben sind nur so hoch wie ein Kästchen. Wenn dein Kind mit einem Buchstaben oder einer Buchstabenkombination Schwierigkeiten hat, konzentriert euch speziell auf diese schwachen Buchstaben! So werden sich schnell Verbesserungen einstellen! 👍
Konzentriere dich aufs Positive und lobe die kleinen Erfolge deines Kindes. Ich verspreche dir: Das wirkt Wunder! Denn Lob motiviert und bestärkt dein Kind! Schaut euch gemeinsam alte Hefte durch und vergleicht die Handschrift von damals mit der von heute. Bestimmt sind große Fortschritte zu erkennen! Erkläre deinem Kind, dass seine Handschrift jetzt viel besser zu lesen ist und viel schöner aussieht. Denn Kinder sollen auch verstehen, warum sie eine unleserliche Handschrift überhaupt verbessern sollen und welche Vorteile eine schöne Schrift hat! ✍️
Zusätzlich zu diesen Tipps verrate ich dir jetzt noch 3 einfache, spielerische Übungen für eine schöne Handschrift: ⬇️
Man muss nicht unbedingt schreiben, um die Handschrift zu verbessern. Wenn du die Feinmotorik deines Kindes trainierst, wird das automatisch positive Auswirkungen auf sein Schriftbild haben. Malen nach Zahlen oder das Basteln mit Knetmasse sind tolle Möglichkeiten, um die Feinmotorik in Schwung zu bringen. Noch mehr Tipps bekommst du in unserem Artikel über Grob- und Feinmotorik bei Kindern. 👀
Die Zeit des Briefeschreibens ist schon längst vorbei? Ja vielleicht, aber dafür freue ich mich immer umso mehr, wenn ich hin und wieder einen Brief oder eine Postkarte bekomme. Geht es dir nicht auch so? Verfasse doch gemeinsam mit deinem Kind einen kurzen Brief an Freunde oder Verwandte, die weiter weg leben und die ihr nicht so regelmäßig seht. Bestimmt freuen sie sich riesig über die handschriftliche Nachricht! 💌
Auch digitale Medien können zur Verbesserung der Handschrift eingesetzt werden. Zum Beispiel die Li La Lolle-App. Ursprünglich wurde die App entwickelt, um Kinder mit Förderbedarf beim Lesen- und Schreibenlernen zu unterstützen. Aber auch Kinder, die keine Lernschwächen haben, profitieren von der App. Zuerst werden nämlich grafomotorische Übungen gemacht: Der Spieler muss verschiedene Formen nachzeichnen und lernt dabei, Auge und Hand zu koordinieren. Dann werden die einzelnen Buchstaben geübt: die jeweiligen Laute und die Formen der Buchstaben. Im dritten Modul werden Laute und Silben miteinander verbunden und zum Schluss das Lesen und Schreiben ganzer Wörter geübt. Die App findest du für 7,99 € im App Store ‒ sie ist ihr Geld auf jeden Fall wert! 👍
100 % gratis ist die Lern-App ANTON. Einfach aufs Smartphone runterladen oder am PC im Browser öffnen. Du musst dich nur registrieren und los geht’s! ANTON bietet viele verschiedene Übungen zum Schreiben: Buchstaben nachzeichnen, Wörter abschreiben, Diktate und vieles mehr. Weil ich so begeistert von der App bin, habe ich sogar einen ganzen Artikel über ANTON verfasst. Darin habe ich alle wichtigen Infos für dich zusammengefasst. Lies ihn dir gleich durch! 📲
🔥 Also: Zögere nicht lang und probier eine der Übungen mit deinem Kind aus! Es gibt so viele Möglichkeiten, die Handschrift zu verbessern! ✍️ 👍