Kapitel:
- Woher kommt der Name des Mausoleums von Halikarnassos?
- Der Bau des Mausoleums von Halikarnassos
- Ein Weltwunder der Antike: Das Mausoleum von Halikarnassos
- Die Zerstörung des Mausoleums von Halikarnassos
- Mausoleum von Halikarnassos: Das kannst du heute noch entdecken
Ausgerechnet ein Grab soll eines der prächtigsten Bauwerke der Antike sein? 🤔 Ja, du liest ganz richtig! Das Mausoleum von Halikarnassos war so groß und reich geschmückt, dass es schon von Zeitgenossen bewundert wurde.🏛️
Kein Wunder also, dass es heute als eines der 7 Weltwunder der Antike gilt. Was es mit dieser architektonischen Meisterleistung auf sich hat und was du davon heute sogar noch sehen kannst, zeigen wir dir hier. ⬇️
Woher kommt der Name des Mausoleums von Halikarnassos?
Dir kommt der Begriff Mausoleum vielleicht schon bekannt vor. Er wird oft für Grabmäler verwendet. Doch wieso eigentlich, woher stammt das Wort Mausoleum? Doch nicht etwa daher, dass tatsächlich Mäuse dort ihr Unwesen treiben? 🐭 Aber nein, keine Sorge: Der Name kommt nicht etwa von den kleinen Nagetieren, sondern von einem Mann namens Maussolos. Der hat nämlich damals in der Antike eine kolossale Grabstätte für sich selbst gebaut: Das Mausoleum von Halikarnassos. Und weil dieses Bauwerk schon damals so bekannt war, werden ähnliche Grabmäler bis heute Mausoleum genannt. 💡
Wer war er aber denn nun, dieser Maussolos? Er war Kleinkönig von Karien und ein persischer Statthalter, damals Satrap genannt. Das heißt, er hat über einen Teil des Königreichs geherrscht. 👑 Halikarnassos im Südwesten der heutigen Türkei, heute Bodrum genannt, wollte er zur neuen Hauptstadt machen. Deshalb fing er schon zu Lebzeiten damit an, dort ein Grabmal für sich zu errichten. Als er 353 vor Christus starb, führte Artemisia II. den Bau zu Ende. Sie war seine Ehefrau 💍 und Nachfolgerin.
Der Bau des Mausoleums von Halikarnassos
Maussolos hatte von Anfang an viel vor. So veranstaltete er sogar einen Wettbewerb, um schließlich seine 2 Baumeister zu finden: die 2 griechischen Architekten Satyros und Pytheos. Mit dem Bau begann man höchstwahrscheinlich 368 vor Christus, fertig war das Mausoleum dann in etwa 18 Jahre später. Auf einer Felsterrasse bauten die Karier ihrem König ein Bauwerk mit einer gewaltigen Höhe von rund 46 Metern. 🔝 Auch die fast quadratische Grundfläche des Grabmals war imposant: Auf etwa 32 x 38 Meter wurde eine Halle aus Vulkanstein und Marmor errichtet, geschmückt von Säulen, Götterfiguren, Kampfszenen und vielem mehr. 🏺
Das Dach bildete eine Pyramide mit 24 Stufen – genau so viele Jahre hatte Maussolos auch regiert. Obenauf war eine rund 6 Meter hohe Statue aus Marmor zu sehen: der König und seine Frau Artemisia beim Lenken eines Wagens, einer sogenannten Quadriga. Die 4 bekanntesten griechischen Bildhauer der damaligen Zeit waren außerdem dafür zuständig, die Außenwände zu verzieren. Am Ende stand man vor einem imposanten, reich geschmückten Prachtbau, der in weißem Marmor glänzte. ✨
Ein Weltwunder der Antike: Das Mausoleum von Halikarnassos
Maussolos‘ Bauwerk zählt heute als eines der 7 Weltwunder der Antike. Sie sind so beeindruckend, dass man fast nicht glauben kann, dass es sie tatsächlich gegeben hat. Sie gehen übrigens auf eine Liste zurück, die fast genauso alt ist: Schon im 2. Jahrhundert vor Christus schrieb ein Schriftsteller namens Antipatros von Sidon auf, welche Sehenswürdigkeiten für ihn die größten der Welt waren. 📜
Daraus wurden in der Renaissance die antiken Weltwunder, wie wir sie heute kennen: Die Pyramiden von Gizeh, die Statue des Zeus, die hängenden Gärten von Babylon, der Leuchtturm von Alexandria, der Koloss von Rhodos, der Tempel der Artemis in Ephesos und eben das Grab des Königs Maussolos.
Wenn dich das Thema Weltwunder interessiert, dann schau unbedingt bei unseren Infos zur chinesischen Mauer vorbei. Sie zählt zu den modernen 7 Weltwundern und ist mindestens genauso beeindruckend!
Die Zerstörung des Mausoleums von Halikarnassos
Schon wenige Jahre nach der Fertigstellung des Prachtbaus zerstörte Alexander der Große weite Teile von Halikarnassos, das Mausoleum allerdings blieb verschont. So konnte die Grabstätte zunächst bis ins Jahr 1304 erhalten bleiben. Dann wurde das Gebiet jedoch von einem Erdbeben erschüttert und erste Teile wurden zerstört.
Im 15. und 16. Jahrhundert wurden große Teile des Baumaterials dann leider von Kreuzrittern als Steinbruch genutzt. Sie bauten damit die Festung St. Peter. Man schätzt, dass etwa 1523 die Grabkammer entdeckt und die letzten Teile des einstigen Mausoleums abgetragen wurden.
Mausoleum von Halikarnassos: Das kannst du heute noch entdecken
1857 fanden englische Archäologen die Fundamente des Mausoleums wieder. Sie gruben einige Bauteile und auch Skulpturen aus, die verschüttet gewesen waren. Vollständig archäologisch untersucht wurde das Gebiet dann aber erst von 1966 bis 1977. Dabei fand man ein Fries und weitere Statuen, die heute im Britischen Museum in London bewundert werden können. 🤩
Wenn du heutzutage tatsächlich auf den Spuren des Mausoleums wandern willst, musst du ins türkische Bodrum. Die Stadt ist inzwischen ein bekanntes Reiseziel, aber ihr Name deutet noch immer auf die Geschichte hin. Bodrum heißt nämlich im Türkischen „unterirdisches Gewölbe“. Und genau das kann auch heute noch entdeckt werden: Vom Mausoleum von Halikarnassos ist noch das Kanalisationssystem übrig, das unter der Erde angelegt wurde.
Auch die Vertiefung der Grabkammer kann man noch gut sehen. Dort werden heutzutage einige Teile des Bauwerks ausgestellt, die die Archäologen bei Ausgrabungen gefunden haben. Im zugehörigen Museum ist außerdem ein detailliertes Modell des einstigen Prachtbaus zu sehen, damit du dir den Aufbau noch besser vorstellen kannst. 🏦
Im Gegensatz zu anderen Weltwundern der Antike, die komplett verloren gingen, kann man hier also zumindest noch einige Überreste bewundern. Spannend, welche architektonischen Kunstwerke damals schon möglich waren, oder? Und wer weiß – vielleicht schlummert unter der Erde des antiken Griechenlands ja sogar noch mehr großartige Baukunst. 🔍 Wir sind uns sicher: Es gibt noch viel zu entdecken!