Verbessere dein Englisch und hol dir ein gratis E-Book von Penguin Readers!

DIGITALES LERNEN

Was ist E-Sport? Das müssen Eltern wissen

 

Inhalt:

  1. E-Sport: Was ist das?
  2. Die 5 wichtigsten Spiele im E-Sport
  3. E-Sport: 3 Tipps für Eltern

 

Videospiele sind für die meisten Kinder und Jugendlichen ein fester Teil des Alltags: rund 60 Prozent der 6- bis 13-Jährigen zocken regelmäßig. Im Jugendalter nimmt die Nutzung noch weiter zu, etwa 68% der Jugendlichen zocken mehrmals pro Woche. 📊

Neben Kassenschlagern wie Minecraft oder Sims sind besonders Onlinespiele beliebt, bei denen im Mehrspielermodus (auch Multiplayer genannt) mit oder gegen andere Spieler gezockt werden kann. Ganz oben in der Topliste finden wir zum Beispiel die Fußballsimulation FIFA und das Shooterspiel Fortnite. Die erfolgreichsten Spiele haben wir in einer eigenen Übersicht für Eltern zusammengestellt. 😊🎮

In diesem Artikel machen wir dich dagegen zum Thema E-Sport fit und stellen auch die 5 wichtigsten Games in diesem Bereich kurz vor. Viel Spaß beim Lesen!

Enfant jouant à Fortnite

E-Sport: Was ist das?

 

E-Sport (auch Esport oder eSport geschrieben), das ist der professionelle Wettkampf in Computer- und Videospielen. Ähnlich so, wie man Fußball und Schwimmen nur als Hobby, aber auch professionell ausüben kann. E-Sport hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Massenphänomen entwickelt und ist besonders in asiatischen Ländern wie Südkorea ein fester Teil der Popkultur. Die Wettkämpfe erreichen in Streams und Live-Arenas ein riesiges Publikum, vor allem Jugendliche. Professionelle Spieler müssen ein hartes Training durchlaufen und haben die Möglichkeit, hohes Preisgeld zu gewinnen. Als Disziplinen gelten dabei die jeweiligen Spiele, meist Strategiespiele wie League of Legends, Shooter wie Counter-Strike oder Sportsimulationen wie FIFA. 🖱️🖥️

E-Sport betont das Soziale der Games, indem Leute Teams bilden, zusammen zocken und dabei ein riesiges Publikum erreichen. Er bringt Leute zusammen, stiftet Gemeinschaftsgefühl und ist ein emotionales Erlebnis, bei dem man mitfiebert. Das Phänomen ist, wie auch bei den körperlichen Sportarten, sehr international, denn Menschen aus aller Welt treten gegeneinander an oder schauen zu. 👨‍👦‍👦

Um die wichtigsten Spiele haben sich in den letzten Jahren offizielle Turniere und Ligen sowie Amateur-Events gebildet, in denen E-Sportler national und international antreten, zum Beispiel die League of Legends Worlds. Den Anfang nahm die profesionelle Aufstellung in Südkorea: die World Cyber Games setzten im Jahr 2000 neue Maßstäbe. Inzwischen werden die Events zum Teil auch von Sportsendern im TV übertragen. Auch einen eigenen Sender für E-Sport im deutschsprachigen Raum gibt es seit 2019, er heißt eSPORTS1. Zentral beim E-Sport sind aber besonders die Online-Streams auf Plattformen wie Twitch oder YouTube. Laut Statistik schalten in Deutschland rund 12 Millionen Menschen bei diesen Events ein.  📺👁️

Bei den großen E-Sport-Wettbewerben stehen riesige Geldsummen auf dem Spiel: The International 2021 vom Game Dota 2 bot einen Preisgeld-Pool von über 40 Millionen Dollar. Der 1. Platz erhielt ganze $18,208,300 Preisgeld und wurde an ein russisches Team verliehen. Für junge Leute (es sind zu etwa 70% Männer) gibt es bei der professionellen Zockerei also auch den Reiz, sehr reich zu werden. 🤑🤑

 

Die 5 wichtigsten Spiele im E-Sport

 

Counter-Strike: Global Offensive 

Der Vorgänger von CS: Global Offensive, Counter-Strike, ist ein Klassiker des Genres Shooter-Spiel, bei dem das Schießen mit Waffen aus der Ego-Perspektive im Fokus liegt. Das heißt, wir sehen die Perspektive unserer Figur so, als würden wir die Waffe halten. Auch bei der Neuauflage CS: GO treten zwei fünfköpfige Teams gegeneinander an, Terroristen gegen Spezialeinheiten. Die Terroristen müssen eine Bombe platzieren und bis zur Explosion verteidigen, die Spezialeinheiten sollen dies dagegen verhindern. Ein anderer Spielmodus ist “Hostage”, bei dem die Terroristen zwei Geiseln bis zum Ablauf der Spielzeit gefangen halten. Die Altersfreigabe von CS: GO liegt bei 16 Jahren.

DotA 2 

Dota 2 steht für “Defense of the Ancient” und gehört zum Spielgenre MOBA (Multiplayer Online Battle Arena). Zwei Teams aus je fünf Spielern treten gegeneinander an, wobei jeder Spieler sich einen Fantasy-Helden aussucht. In der Arena müssen die Teams sich über die “Lanes” zur Basis (dem Ancient) des Gegners vorkämpfen und die Verteidigungstürme zerstören. Unterstützt werden sie von automatisch gesteuerten Fantasy-Kreaturen, den Creeps. Ganze 112 Helden stehen am Anfang der Partie zur Auswahl und besitzen jeweils individuelle Fähigkeiten. Zum Beispiel der Blitze verteilende Zeus oder die heilende Enchantress. DotA 2 wird am PC gespielt und ist kostenlos, enthält aber In-Game-Käufe. Freigegeben ist es ab 12 Jahren.

League of Legends 

LoL ähnelt sehr Dota 2, ist also auch ein MOBA, in dem zwei 5er-Teams gegeneinander antreten. Das Spiel gilt aber als einfacher als sein Konkurrent. Die Helden heißen hier Champions und statt dem Ancient müssen wir den Nexus des Gegnerteams zerstören und auf dem Weg dahin Verteidigungsanlagen besiegen. Dabei unterstützen uns die computergesteuerten Vasallen. Wie bei Dota 2 erhalten die Champions durch Kämpfe Erfahrungspunkte, mit denen ihre Fähigkeiten wachsen, sowie Gold, mit dem sie nützliche Gegenstände kaufen können. Zur Auswahl stehen hier 157 Champions, die zu einer der Klassen gehören: Krieger, widerstandsfähige Tanks, Magier oder Unterstützer. Auch LoL ist kostenlos am PC spielbar, enthält aber optionale In-Game-Käufe. Die Freigabe liegt bei 12 Jahren. Auch Netflix ist auf das Spiel aufmerksam geworden: im November 2021 erschien die auf LoL basierende Animations-Serie Arcane.

Fortnite 

Fortnite ist ein Shooter-Spiel in bunter Comic-Optik. Es erschien 2017 und ist besonders im kostenlosen Modus “Battle Royale” beliebt. Nachdem sie mit dem Fallschirm über der Karte abspringen, treten bis zu 100 Spieler alleine oder in Teams an. Wer als Letzter in der immer gefährlicheren Welt überlebt gewinnt das Spiel, bzw. sein Team. Für bessere Überlebenschancen können auch Gebäude gebaut werden, wofür man aber Rohstoffe sammeln muss. Über die Karte verteilt liegen daneben Items wie Waffen, gelegentlich fallen diese auch in Loot Drops vom Himmel herunter. Erhältlich ist das Game für PC, Spielkonsole und Smartphone. Der Modus “Battle Royale” ist ab 16 freigegeben, der Kooperationsmodus “Rette die Welt” dagegen schon ab 12. Er ist aber nicht kostenlos.

Overwatch 

Ein Helden-Shooter im farbenfrohen Comic-Stil, in dem meist zwei 6er-Teams gegeneinander antreten. Je nach Spielmodus muss z. B. innerhalb einer bestimmten Zeit die Karte eingenommen werden oder die Spieler eskortieren bewegliche Fracht bis zum Ziel. Overwatch ist in einem Science-Fiction Setting angesiedelt. Die aktuell 32 Helden sind Roboter, Cyborgs oder mit Hightech ausgestattete Menschen. Darunter finden wir zum Beispiel “Wrecking Ball”, den genmanipulierten Hamster vom Mond, der einen Kampfroboter steuert. Humor kommt also bei Overwatch nicht zu kurz. Die Altersfreigabe liegt bei 16 Jahren und zocken kann man auf Konsolen, der Nintendo Switch oder am PC.

 

E-Sport: 3 Tipps für Eltern

 

Ist E-Sport wirklich Sport?

Diese Frage ist besonders im deutschsprachigen Raum noch umstritten und nicht 100% geklärt. Es geht zwar nicht um die Leistung der Muskulatur, jedoch um die des Gehirns und der Feinmotorik. Zu den Leistungsanforderungen gehören Reaktionsgeschwindigkeit, Koordination, Durchhaltevermögen und Spielverständnis sowie logisches und strategisches Denken. Und das ist auch bei den “richtigen” Sportarten wichtig. Natürlich wird der Körper aber nicht bewegt und der Kreislauf in Schwung gebracht wie beim Fußball. Der Deutsche Olympische Sportbund hat sehr klare Kriterien für anerkannte Sportarten: Sie müssen eigene, sportartbestimmende Bewegungen enthalten. Diese sind laut dem Bund im E-Sport nicht vorhanden. Dagegen kann man aber argumentieren, dass E-Sport körperlich intensiver ist als Schach und vergleichbar mit dem Dartwerfen oder dem bei den olympischen Spielen vertretenen Schießen. Der Sportbund sieht aber auch die kommerziellen Unternehmen hinter den Games und die Gewaltdarstellungen als nicht vereinbar mit seinen Grundsätzen.

Mein Kind möchte E-Sportler werden, was soll ich tun?

Wichtig ist, die Interessen und Träume des Kindes erst einmal ernst zu nehmen und sich nicht über das für manche noch merkwürdige Phänomen E-Sport lustig zu machen. Erfolgreiche E-Sportler sind für Jugendliche genau solche Vorbilder, wie es auch berühmte Fußballer oder Popstars sein können. Gleichzeitig sollte dem Kind auch klar gemacht werden, dass hartes Training und viel investierte Zeit hinter dem Erfolg stehen. Nur wenige erreichen die Spitzenplätze, bei denen hohe Preisgelder verliehen werden. Es sind hohe Reaktionsgeschwindigkeit und Koordinationsfähigkeiten nötig, Profis betätigen die Maus bis zu 400 Mal pro Minute! Wenn dein Kind sich sehr für das Hobby begeistert, kannst du auch mal gemeinsam mit ihm Turniere schauen oder zu einem Live-Event fahren.

Welche Risiken gibt es beim E-Sport?

Einerseits sollten Eltern auf die Altersfreigabe der Games achten, denn Kinder und Jugendliche versuchen häufig, für ihr Alter verbotene Spiele zu zocken. 

Wenn dein Kind vom E-Sport fasziniert ist, dann sitzt es wahrscheinlich gern lange Zeit vor dem Bildschirm. Es sollten klare Regeln über Spielzeiten aufgestellt werden. Auch der Ausgleich durch andere Aktivitäten und körperliche Bewegung sollte nicht zu kurz kommen. Die Techniker Krankenkasse hat sogar ein paar Videos mit Dehnübungen für Gamer veröffentlicht. Auch das Risiko der Onlinespiel-Sucht sollte Eltern bewusst sein.

Bei vielen Spielen gibt es außerdem In-Game-Käufe, die sehr reizvoll sein können. Zum Beispiel können Spieler tolle Outfits für ihre Lieblingshelden kaufen. Auch darauf sollten Eltern ein Auge werfen und sich die Einstellungen ansehen. Sind Bankkonto oder PayPal mit dem Game verbunden?

Daneben gibt es immer wieder Probleme mit toxischen Spielern, die über Chats Beleidigungen verschicken oder die anderen mobben. Das sollte dein Kind nicht persönlich nehmen und bei Bedarf diese Leute stummschalten.

Wir von GoStudent hoffen, dass dich unser Überblick zum Thema E-Sport weiter gebracht hat! Vielleicht bist du sogar motiviert, mal gemeinsam mit deinem Kind zu zocken. Oder gehörst du zu den Eltern, die das sowieso schon machen? 😊

gs_tutor_wheel04